Bündnis für Altenpflege: Westerfellhaus muss sich für ganze Pflege stark machen

28.03.2018 | Altenhilfe | Nachrichten

Das Bündnis für Altenpflege fordert den neuen Bundes-Pflegebevollmächtigen Andreas Westerfellhaus auf, die Situation aller Fachkräfte im Blick haben. Bündnissprecher Peter Dürrmann betont: „Jeder Schritt in Richtung einer Gleichbehandlung von Alten- und Krankenpflege bei der Ausbildung und Vergütung wäre ein wichtiges Zeichen zu Beginn dieser Amtszeit.“

Das Bündnis von Verbänden, die nach eigenen Angaben derzeit rund 70 Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen und -dienste vertreten, will den aus der Krankenpflege stammenden Westerfellhaus daran messen, ob er ihre Belange mit gleicher Intensität vertritt wie die Interessen der Akutpflege in den Kliniken. Insbesondere geht es dem Bündnis bei der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung um den Erhalt  eines eigenständigen attraktiven Berufsbildes und die versprochene Steigerung der Ausbildungszahlen.

Ebenso werde man die Arbeit des neuen Pflegebevollmächtigten daran messen, wie intensiv die Altenpflege inhaltlich an dernoch in diesem Jahr erwarteten Ausbildungs- und Prüfungsverordnung beteiligt wird. „Die Interessen dieses großen Teils der Pflege müssen ein echtes Gewicht bei den Entscheidungen haben“, sagt Bündnissprecher Dürrmann. 

Das Pflegeberufereformgesetz sehe weiterhin alle drei Berufsabschlüsse in der Altenpflege, der Kranken- und der Kinderkrankenpflege vor. Die Verordnung solle den Geist dieses Kompromisses widerspiegeln. Dürrmann kommentiert: „Alle Auszubildenden müssen am Ende wirklich eine Wahlfreiheit zwischen den drei Berufen haben. Dazu müssen Schulen und Praxiseinrichtungen zur wechselseitigen Kooperation verpflichtet werden. Sonst ist das Krankenhaus am Ende das Nadelöhr, in dem die Fachkräfte hängen bleiben.“ Wichtig ist dem Bündnis auch, dass alle Schulen künftig im Regelsystem der beruflichen Bildung, also im Schulrecht der Länder, angesiedelt sind.

Ein umfassendes Konzept für die berufliche Bildung liege beispielhaft auf dem Tisch und müsse nur umgesetzt werden. „Für die Sicherstellung der Versorgung pflegebedürftiger Menschen benötigen wir eine Qualifizierungsoffensive ebenso wie die Aktivierung von neuen Beschäftigungspotenzialen sowie eine strukturierte Zuwanderung und Anerkennung von internationalen Fachkräften“, erklärt Dürrmann.


Quelle: Presseinformation des Bündnisses für Altenpflege vom 22. März 2018