Bürgerstiftungen bewähren sich in der Finanzkrise – mehr Vermögen, mehr Spenden, mehr Förderung
Immer mehr Menschen wählen Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung
Bürgerstiftungen genießen zunehmend das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und anderen Institutionen. Gerade in Zeiten der Finanzkrise wählen diese verstärkt Bürgerstiftungen als Partner, um eine eigene Stiftung zu gründen. Auch für Vereine und andere gemeinnützige Einrichtungen sind Bürgerstiftungen weiterhin verlässliche Partner: Im vergangenen Jahr haben sie mehr denn je für Bildung, Soziales, Kultur oder Gesundheit ausgeschüttet. Dies zeigt der „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2013“, den die Aktive Bürgerschaft zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober 2013 vorlegt. 348 Bürgerstiftungen sind seit 1996 in Deutschland entstanden. Die Stiftungen von Bürgern für Bürger arbeiten lokal und setzen sich für gemeinnützige Zwecke in ihrer Stadt oder Region ein. Über 38 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet einer Bürgerstiftung und können sich dort als Stifter, Spender und Ehrenamtliche engagieren. Das Stiftungsvermögen wächst weiter auf insgesamt 235 Millionen Euro. Mehr als 25,6 Millionen Euro vertrauten Stifterinnen und Stifter den Bürgerstiftungen im Jahr 2012 an Zustiftungen an, das ist ein Wachstum um 12,3 Prozent. Bürgerstiftungen schütten mehr denn je für gemeinnützige Zwecke aus: Über 14 Millionen Euro haben sie insgesamt im Jahr 2012 in das lokale Gemeinwohl investiert. Nahezu 72 Millionen Euro haben sie seit 2005 für Bildung, Soziales, Kultur und andere gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet. Bürger spenden so viel wie noch nie an Bürgerstiftungen. 10,2 Millionen Euro haben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und andere Institutionen 2012 an die Bürgerstiftungen gespendet. Das ist die bisher höchste Spendensumme, die Bürgerstiftungen innerhalb eines Jahres eingeworben haben. Stifter wählen verstärkt Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung. Sie haben den Bürgerstiftungen 530 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen mit einem Gesamtvermögen von 82 Millionen Euro anvertraut, das sind doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Damit liegen 35 Prozent des gesamten Stiftungskapitals der Bürgerstiftungen in Stiftungsfonds oder Treuhandstiftungen, denen die Stifter einen eigenen Namen und Zweck geben können. Erfolg der Bürgerstiftungen führt auch zu Imitationen. In Deutschland gibt es weit über 700 Stiftungen, die sich selbst als Bürgerstiftungen bezeichnen. 348 dieser Stiftungen erfüllen die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die anderen aber nicht. Transparenz: Bürgerstiftungen, deren Satzung den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ entspricht, veröffentlichen ihre Finanzdaten, Kontaktadressen und Presseartikel im Bürgerstiftungsfinder der Aktiven Bürgerschaft. Damit setzen sie ein Zeichen für mehr Transparenz im Stiftungsbereich. www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder Bürgerstiftungs-Benchmark: Welche Bürgerstiftungen sind am erfolgreichsten? Mit dem Bürgerstiftungs-Benchmark wertet die Aktive Bürgerschaft Vermögenswachstum, Spendeneinnahmen und Projektförderung von Bürgerstiftungen aus. Potenziellen Stiftern, Spendern und Projektpartnern verdeutlicht der Benchmark die Leistungsfähigkeit einzelner Bürgerstiftungen. Methodik: Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2013“ basiert auf einer Vollerhebung aller Bürgerstiftungen, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2013 gegründet wurden. Stichtag der Finanzdaten war der 31.12.2012. Sonderumfragen informieren über ehrenamtlich Engagierte, Förderschwerpunkte und Mittelherkunft der Bürgerstiftungen. Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen“ erscheint seit 2006 jährlich, seit 2011 zusammen mit dem Bürgerstiftungs-Benchmark. „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2013“ als Faktenblatt und mit Grafiken: www.aktive-buergerschaft.de/laenderspiegel Quellenangabe: Aktive Bürgerschaft e.V. (Hrsg.): Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2013, Berlin 2013Quelle: Pressemitteilung des Aktive Bürgerschaft e.V. vom 25.09.2013