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Christliche Verbände fordern werteorientierte Pflege

Der Verband Katholischer Altenhilfe in Deutschland und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege setzen sich für eine konsequente Gemeinwohlorientierung in der Pflege ein. Gefordert sind in diesem Zusammenhang auch die Kommunen.

Im fünften „fact sheet“ ihrer gemeinsamen Kampagne zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung setzen sich der Verband Katholischer Altenhilfe in Deutschland e. V. (VKAD) und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e. V. (DEVAP) dafür ein, den Pflegemarkt am Gemeinwohl zu orientieren.

„Pflege lässt sich nicht auf eine funktionale Dienstleistung reduzieren, die durch Vorgaben des Marktes und dessen Normen gesteuert werden kann. Weil Pflege immer Beziehungsgestaltung ist, macht der Umgang mit Werten und ethischen Handlungsmaximen Beziehungen zu pflegebedürftigen Menschen erfolgreich“, so Dr. Bodo de Vries, Vorstandsvorsitzender des DEVAP. “Werte und ethische Handlungsmaximen werden aber nicht durch Preise gesteuert. Deshalb braucht der heutige Pflegemarkt einen gesellschaftlichen Konsens über die Werte, die ihn ausmachen. Für Träger der Altenhilfe bedeutet dies eine konsequente und transparente Verfolgung dieser Werte gegenüber allen Berührungsgruppen der Einrichtungen, auch den Akteuren im Gemeinwesen. Nur so können sich Menschen, die ein Pflegeangebot suchen, für einen Anbieter entscheiden, der ihren Wertepräferenzen entspricht.“ unterstreicht de Vries weiter.

„Die Werteorientierung wird sich auch positiv auf die Mitarbeitenden in der Pflege auswirken. Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit, Transparenz und Partizipation sind Garanten für eine kontinuierliche Personalrekrutierung und –bindung. Dieses Wertesystem macht eine gerechte und gute Bezahlung im Pflegemarkt für alle Träger von Einrichtungen und Diensten zur Pflicht“, ist sich Eva-Maria Güthoff, Vorsitzende des VKAD, sicher.

„Mit der Gemeinwohlorientierung stehen auch die Kommunen in der Pflicht Konzepte zur Refinanzierung der Pflegeimmobilien vorzuhalten. Sichere Rahmenbedingungen sorgen weiterhin für Investition in die Pflege, damit genügend Orte zur Erbringung dieser Dienstleistung für die Menschen vorgehalten werden können“ betont Güthoff weiter die Rolle der Kommunen in diesem Zusammenhang.


Quelle: Pressemitteilung des DEVAP vom 27.6.2019