Däumchen drehen statt qualifizierter Arbeit

17.10.2013 | Altenhilfe | Nachrichten

bpa: Bundesanstalt für Arbeit fördert Umschulungen von Arbeitslosen zu Altenpflegern nicht ausreichend

Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) bestätigen den Fachkräftemangel in der Altenpflege: In den letzten zwölf Monaten kamen auf 100 Stellen nur 39 arbeitslos gemeldete Fachkräfte. Gleichzeitig fördern die neuen Zahlen auch einen Skandal zutage: Offensichtlich gibt es arbeitssuchende Altenpflegehelfer, die trotz Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive nicht gefördert werden. Bei den Altenpflegehelfern hat sich die Zahl der Arbeitslosen in den letzten fünf Jahren um fünf Prozent erhöht; allerdings ist auch bei den freien Stellen ein Anstieg zu verzeichnen. Auf 100 gemeldete freie Stellen entfallen bundesweit über 800 arbeitslose Altenpflegehelfer, in Ostdeutschland sind es sogar 1.265. „Es ist skandalös, dass die BA dringend benötigte Arbeitskräfte zur Untätigkeit verdammt, statt sie eher heute als morgen zu Pflegefachkräften weiterzubilden und das Ausbildungsplatzangebot der Pflegeeinrichtungen wahrzunehmen“, kritisiert Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Ende letzten Jahres starteten Bundes- und Landesministerien, die Bundesagentur für Arbeit, der bpa und weitere Verbände eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive, um mehr Menschen für den Beruf der Altenpflege und die Ausbildung zu begeistern, die Verweildauer im Beruf und die Arbeitszufriedenheit zu steigern sowie eine qualifizierte Zuwanderung zu ermöglichen. Der bpa erklärte sich – wie in der Folge auch die übrigen Verbände der Pflegeeinrichtungen – bereit, umgehend mindestens 4.000 Pflegehelfer zu qualifizieren und ihnen Ausbildungsplätze anzubieten. Die BA wiederum sicherte zu, die Teilnahme an diesen Weiterbildungen bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen zu fördern. „Nach den aktuellen Zahlen setzt die BA ihre Zusage nicht um. Unsere Landesgeschäftsstellen und die Mitglieder warten ebenso darauf wie die Altenpflegeschulen und die Arbeitssuchenden. In ihrem Interesse fordern wir die Einleitung von Sofortmaßnahmen“, so Meurer.

Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 27.09.2013
www.bpa.de