Danke! Bahnhofsmission feiert 125-jähriges Jubiläum
Vor 125 Jahren wurde am Berliner Ostbahnhof die erste Bahnhofsmission eröffnet. Heute helfen an 100 Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet haupt- und ehrenamtlich Tätige nicht nur Menschen in Notlagen. Sie leisten auch ganz alltagspraktische Unterstützung für Menschen mit allen möglichen Formen von Unterstützungsbedarf.
"Bahnhöfe sind zentrale Knotenpunkte im Netz unserer mobilen Gesellschaft, an denen auch die sozialen Aufgaben unserer Zeit in besonderer Weise sichtbar werden", betont Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Und in der Tat: Die Bahnhofsmissionen sind durch ihre besondere Lage im wahrsten Sinne des Wortes nah dran an gesellschaftlichen Veränderungen. Denn Reisende repräsentieren immer auch den Zweck ihrer Reise, wie zuletzt besonders 2015 sichtbar wurde, als viele Menschen an Bahnhöfen ankamen und sich nach langer Flucht endlich in Sicherheit sahen.
Am Anfang stand das christliche Motiv der Hilfe für Reisende bzw. Ankommende stand. Viele Menschen reisten in die Hauptstadt, um Arbeit zu finden. Ohne Ankerpunkt in der neuen Umgebung fanden sie in der Berliner Bahnhofsmission an Ort und Stelle eine Anlaufstelle, die - zunächst nur Frauen - ihre Hilfe anbot. Da der Bedarf groß war, wurden bald weitere Missionen gegründet und bereits 1910 gründeten rvangelische und katholische Kirche, denen die Bahnhofsmissionen bis heute zugeordnet werden können, eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft zur Koordination der Hilfen.
Caritas-Präsident Peter Neher hebt den Einsatz der Bahnhofsmissionen für gesellschaftlich Ausgegrenzte hervor und bedankt sich für die Arbeit: "Die Bahnhofsmission rückt diejenigen Menschen in den Mittelpunkt, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen Menschen und öffnen Türen an den Umsteigeplätzen und Abstellgleisen des Lebens."
Vor dem Hintergrund des nach wie vor deutlich sichtbaren Hilfebedarfs in den Innenstädten sicherten Caritas und Diakonie ihre weitere Unterstützung zu. Es sei keine Frage, dass die beiden Dachverbände die beiden verantwortlichen Organisationen, IN VIA Deutschland und den Verband der Deutschen Evangelischen Bahnhofsmission, weiter unterstützen werden, erklärte Neher. Das Jubiläum wurde am vergangenen Freitag am Berliner Ostbahnhof begangen, geladen waren ca. 600 Ehrengäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik.