Deutscher Fundraising Verband sieht Verbot von Unternehmensspenden an Parteien als kontraproduktiv
Gerade einmal gut 50 Prozent konnten die deutschen Parteien im Jahr 2012 an sog. „Großspenden“ einnehmen. Nach der Affäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff scheinen die Unternehmen offenbar zurückhaltender geworden zu sein. Für die Linkspartei jedoch nicht zurückhaltend genug: Sie fordern ein komplettes Verbot von Spenden juristischer Personen sowie des Parteiensponsorings. Gleichzeitig empfindet die Linke es als eine gute Nachricht, dass immer weniger Großspenden von Unternehmen bei den Parteien eingehen. Dies sei ganz im Sinne eines unabhängigen Politikverständnisses. Natürlich sind Spender in der Regel von der Arbeit der Organisation überzeugt, die sie finanziell unterstützen und hoffen, dass diese mit Hilfe der erhaltenen Spende ihre Arbeit erfolgreich fortsetzen können. Das ist ein legitimer Anspruch, auch für Unternehmen. „Das A und O bei Parteispenden von Unternehmen sind daher eine eindeutig dargelegte Herkunft der Gelder. So lange ausreichend Transparenz gegeben ist, spricht auch nichts gegen Spenden von Unternehmen“, meint Dr. Thomas Röhr, Pressesprecher des Deutschen Fundraising Verbands. Dieser Transparenzanspruch umfasst die gesamte Parteienfinanzierung, also auch den Bereich des Sponsorings. Verschleierung ist damit ohne weiteres gar nicht möglich. Ein komplettes Verbot von Unternehmensspenden an Parteien hält der Verband dagegen nicht für sehr sinnvoll. „Dies würde für den Transparenzanspruch eher kontraproduktiv wirken. Und wem es im Übrigen wirklich wichtig ist, eine Partei finanziell zu unterstützen, der wird auch einen Weg dazu finden. Das Ergebnis wäre in jedem Fall eine schlechter nachvollziehbare Herkunft der Spenden.“, so Röhr. Empfehlenswert ist vielmehr eine weitere Professionalisierung auch des Fundraising von Parteien, betont Röhr. Hier könnten die Finanzverantwortlichen der Parteien zum Beispiel von den Kolleginnen und Kollegen gemeinnütziger Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden allein im fachlichen Austausch sehr viel lernen. Der Deutsche Fundraising Verband richtet nicht zuletzt auch deswegen zum Beispiel den 20. Deutschen Fundraising Kongress vom 24. Bis zum 26. April 2013 in Berlin aus, der hierfür ein ideales Forum darstellt. Der Deutsche Fundraising Verband setzt sich seit langem für das Thema Transparenz im Bereich von Spenden und Sponsorings ein. Festgeschrieben hat der Deutsche Fundraising Verband seine Forderung nach Transparenz auch in seinen „19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising-Praxis“, die gemeinsam mit der „Charta der Spenderrechte“ die zentralen Regeln des Verbands zur Einhaltung ethischer Grundsätze im Fundraising sind.Deutscher Fundraising Verband (DFRV)
Der Deutsche Fundraising Verband e.V. ist der bundesweite Fachverband für das Non-Profit-Marketing und Spendenwesen. Zu seinen rund 1.300 Mitgliedern zählen die Spendenexperten aller großen Non-Profit-Organisationen in Deutschland. Der DFRV vertritt die Interessen des Fundraisings in Politik und Öffentlichkeit, fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung ethischer Prinzipien in der Branche.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Fundraising Verbandes e.V. vom 07.01.2013
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