Deutsches Rotes Kreuz fordert mehr Plätze für die Freiwilligendienste

Noch immer ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) besonders bei jungen Frauen beliebt. Das sagt das Deutsche Rote Kreuz, bundesweit größter Anbieter des FSJ. Fast zwei Drittel der mehr als 11.000 Jugendlichen, die heute ihr FSJ beim DRK beginnen, sind weiblich. Bei jungen Männern könnte man noch Zuwachs vertragen, so DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg. Insgesamt übersteige die Nachfrage die Platzangebote, nich nur beim FSJ, sondern auch beim Bundesfreiwilligendienst.

Die FSJler unterstützen die Arbeit der Fachkräfte in vielen Aufgabenfeldern. Allein 30 Prozent werden in Kitas und Schulen, 24 Prozent in Krankenhäusern und 12 Prozent in der Pflege eingesetzt. Auch in Behinderteneinrichtungen, in Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie im Rettungsdienst helfen sie. „Für sie alle ist das FSJ eine gute Gelegenheit, sich zu orientieren, dazu zu lernen und das Berufsleben kennenzulernen. Außerdem bieten diese zwölf Monate die Möglichkeit, die Wartezeit bis zu einer Ausbildung oder einem Studium sinnvoll zu überbrücken", sagt Frau von Schenck. „Wir hoffen natürlich auch darauf, dass nach den Erfahrungen beim Roten Kreuz möglichst viele von Ihnen im sozialen Bereich bei uns ihre Zukunft sehen."

Seit Einführung 1964 haben rund 170.000 Jugendliche ein FSJ im DRK absolviert. Die Nachfrage ist weiterhin immens. In einigen Regionen bewerben sich beim DRK auf einen freien Platz zwei bis drei Freiwillige. „Wir würden gern zusätzliche Plätze anbieten, wenn die Mittel dafür bereitgestellt werden. Mit neuen Projekten, wie 'FSJ digital´ und 'FSJ Welcomes´, haben wir neue, innovative Angebote, die sich gut entwickeln", sagt Frau von Schenck. Bei „FSJ digital", das bisher als Modellprojekt im DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt lief und jetzt bundesweit verbreitet wird, helfen Jugendliche zum Beispiel Senioren beim Umgang mit digitalen Medien. Das Projekt „FSJ Welcomes" bietet in Nordrhein-Westfalen und Sachsen jungen Flüchtlingen eine Orientierung in der deutschen Gesellschaft und einen ersten Einblick in die Berufswelt.

Zusätzlich zum FSJ bietet das DRK auch den Bundesfreiwilligendienst (BFD) an. Seit der Einführung 2011 waren bisher rund 16.500 Menschen sechs bis 18 Monate beim DRK im Einsatz. Auch hier ist die Nachfrage größer als die Zahl der angebotenen Plätze. 


Quelle: Presseinformation des Deutschen Roten Kreuzes vom 30. August 2017