DGPPN-Antistigma-Preis 2014: Gegen die Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen
Trotz Fortschritten in der psychiatrischen Forschung und Versorgung haben Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mit Vorurteilen zu kämpfen. Für die Betroffenen bedeuten Zurückweisung und Ausgrenzung eine enorme Belastung. Mit dem Antistigmapreis setzt die DGPPN gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit ein wichtiges Signal gegen die Diskriminierung.
In ihrer Anwesenheit wird abfällig über sie gesprochen. Sie werden als weniger kompetent, irgendwie anders behandelt als andere. Freunde brechen den Kontakt ab, Arbeitskollegen ziehen sich zurück. Trotz Fortschritten in der psychiatrischen Forschung und Versorgung haben Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mit Vorurteilen zu kämpfen. Die Angst vor Zurückweisung und Ausgrenzung ist für sie nicht nur eine enorme Belastung, sie kann sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Der DGPPN-Präsident Professor Wolfgang Maier unterstreicht deshalb die Wichtigkeit der Antistigma-Arbeit: „Mit dem DGPPN-Antistigma-Preis setzen wir als Fachgesellschaft gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit ein wichtiges Zeichen – gegen die Diskriminierung und für die Akzeptanz.“ Professor Wolfgang Gaebel, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit und Vorstandsmitglied der DGPPN, erläutert die Ziele: „Ob Aufklärungsarbeit, Schulungen, Ausstellungen, Theaterinszenierungen oder Medienarbeit, die zahlreichen Initiativen tragen mit Ihrem Engagement maßgeblich dazu bei, dass Vorurteile und Berührungsängste gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung abgebaut werden. Nicht zuletzt stärkt es das Selbstbewusstsein der Betroffenen selber und fördert damit nachhaltig die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen am sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben.“ Der Preis ist in diesem Jahr mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und damit doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Zum zwölften Mal werden Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen ausgezeichnet, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen einsetzen. Die Verleihung des Preises findet im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung auf dem DGPPN Kongress vom 26. – 29. November 2014 im CityCube Berlin statt. Bewerbungen sind bis zum 31.07.2014 möglich. Die Bewerbungsunterlagen sollten enthalten: Kurze Selbstdarstellung der sich bewerbenden Personen oder Institutionen, Übersicht über bisherige Aktivitäten, Veröffentlichungen etc. zu diesem Thema sowie eine ausführliche Darstellung des Projektes oder der Aktivitäten, die durch Entstigmatisierung zur Integration psychisch erkrankter Menschen in die Gesellschaft beitragen. Daneben sollten die Bewerberinnen und Bewerber ausführlich darstellen, welche Bedeutung der Preis für die Fortführung ihres Projektes haben könnte. Über die Vergabe des Preises entscheidet der Beirat der Stiftung für Seelische Gesundheit auf Grundlage der Empfehlung eines unabhängigen wissenschaftlichen Beirats unter Vorsitz von Professor Gaebel, dem folgende Jurorinnen und Juroren angehören: Prof. Dr. Arno Deister (Itzehoe), Prof. Dr. Asmus Finzen (Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Gaebel (Düsseldorf), Dr. Iris Hauth (Berlin), PD Dr. Werner Kissling (München), Prof. Dr. Wolfgang Maier (Präsident DGPPN, Bonn), Thomas Müller-Rörich (Deutsche Depressionsliga, Schwaikheim), Prof. Dr. Dieter Naber (Hamburg), Gudrun Schliebener (BApK). Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie auf www.dgppn.de. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) ist die größte und älteste wissenschaftliche Vereinigung von Ärzten und Wissenschaftlern, die in Deutschland auf den Gebieten Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde arbeiten. Grundlage der Arbeit ist die Vision einer Gesellschaft, in der Menschen mit psychischen Erkrankungen unbehelligt von Vorurteilen leben können und in der sie die ihnen entsprechende Zuwendung und die notwendigen Hilfen erhalten. Für alle Menschen soll jederzeit und an jedem Ort die optimale, wissenschaftlich fundierte und individualisierte medizinische, psychologische und soziale Hilfe verfügbar sein.Quelle: Pressemitteilung der DGPPN vom 27.05.2014