Diakonie fordert gerechtere Familienpolitik
"Bei vielen Familien wird auch dann das Geld hinten und vorne nicht reichen, wenn der Kinderfreibetrag und das Kindergeld erhöht werden, wie heute von der Bundesregierung angekündigt", kritisiert Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand der Diakonie Deutschland angesichts der Vorstellung der langerwarteten Auswertung der familien- und ehebezogenen Leistungen des Bundesfamilienministeriums.
"Bei Familien, die in Armut lebten, fehle es an allem. "Sie brauchen eine entschlossene Politik, die vor allem Kinderarmut bekämpft", fordert Loheide. Die Diakonie Deutschland fordert deshalb eine zielgenauere Ausrichtung der familienpolitischen Leistungen und eine soziale Sicherung von Kindern und Jugendlichen, die ihre Chancen eindeutig verbessern. Die vorhandenen monetären Instrumente reichen nach Analysen der Diakonie zur Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut in Deutschland nicht aus. Wie die Förderung von Kindern und Jugendlichen aussehen sollte, beschreibt die Diakonie in dem Positionspapier "Soziale Sicherung für Kinder und Jugendliche einfach, transparent und zielgenau ausgestalten". Darin schlägt die Diakonie vor,- eine einheitliche finanzielle Förderung zu schaffen, statt sich in vielen einzelnen Leistungen wie Kindergeld, Kinderfreibeträge, Kinderzuschlag, Kinder- Regelsätze und pauschalierte Förderung durch das Bildungs- und Teilhabepaket zu verzetteln.
- eine bedarfsabhängige Förderung bei Bedürftigkeit mit direkter Auszahlung an die Eltern einzurichten, zum Beispiel für schulische Bedarfe, Fahrten, Lernförderung, Mittagessen, Gesundheit und größere Anschaffungen.
- den Ausbau der Infrastruktur nach regionalen Bedarfen zu fördern, beispielsweise für Ganztagsbetreuung, Betreuung von Unterdreijährigen, sowie für Beratungs-, Hilfs- und Freizeitangebote.
Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 20.06.2013
http://www.diakonie.de/diakonie-fordert-gerechtere-familienpolitik-12574.html