Diakonie fordert Schutz für alle unbegleiteten Flüchtlingskinder

Die Diakonie fordert einen Flüchtlingsschutz für alle Kinder und Jugendlichen, die ohne familiäre Begleitung nach Deutschland flüchten.

"Alle unbegleiteten Minderjährigen müssen grundsätzlich einen Flüchtlingsschutz erhalten, wenn ihr Leben oder ihre Freiheit durch die allgemeine Lage in ihrem Herkunftsland in Gefahr sind. Es kann nicht sein, dass sie nur als Flüchtlinge anerkannt werden, wenn sie nachweislich individuell bedroht sind", kritisiert Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier anlässlich des internationalen Flüchtlingstages. Können die Kinder und Jugendlichen nicht nachweisen, dass sie individuell bedroht sind, erhalten sie nach der derzeitigen gesetzlichen Regelung nur eine Duldung. Dann können sie prinzipiell jeden Tag abgeschoben werden. Zudem erhalten sie nur die reduzierten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Anerkannte Flüchtlinge hingegen haben Anspruch auf Hartz IV oder Sozialhilfe. "Insbesondere Kinder und Jugendliche brauchen einen sicheren Aufenthaltsstatus und eine Perspektive in Deutschland", betont Stockmeier. Jährlich fliehen mehrere tausend Kinder und Jugendliche alleine aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland. In den letzten Jahren betrifft dies insbesondere Jugendliche aus Afghanistan, die dort ohne Familie leben. Die Diakonie betreut minderjährige Flüchtlinge in so genannten Clearingstellen, in denen ihre Perspektiven in Deutschland geklärt werden.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 19.06.2013
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