Diakonie teilt sozialpolitische Forderungen des Tafel-Aktionsbündnisses

Ähnlich wie für das "Kritische Aktionsbündnis 20 Jahre Tafeln", das vom 26. bis 28. April 2013 seine Aktionstage in Berlin veranstaltet, sind für die Diakonie Tafeln Anzeichen einer unzureichenden Sozialpolitik in Deutschland.

Die Diakonie fordert die sozialpolitischen Entscheidungsträger daher auf, ihre sozialstaatliche Verantwortung im Kampf gegen Armut stärker wahrzunehmen. "Wir brauchen endlich eine Grundsicherung, die ein Leben in Würde und eine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe für alle Menschen ermöglicht", sagt Johannes Stockmeier, Präsident der Diakonie Deutschland am Mittwoch in Berlin. Stockmeier stellt klar, dass Tafeln nicht die Lückenbüßer für eine mangelhafte sozialstaatliche Sicherung sein können: "Ich schätze das große Engagement der Ehrenamtlichen sehr. Das Armutsproblem wird aber mit dem Verweis auf die Tafeln nicht gelöst. Tafeln können Armut lindern, sind aber kein geeignetes Instrument, Armut zu überwinden." Lobreden von Politikerinnen und Politikern auf Tafeln hinterließen einen schalen Geschmack, wenn der Sozialstaat gleichzeitig keine armutsfreie Grundsicherung für seine Bürgerinnen und Bürger gewähre, erklärt Stockmeier weiter. Grundlage einer wirksamen Armutsbekämpfung in Deutschland seien an erster Stelle höhere Regelsätze bei den Grundsicherungsleistungen. Die Diakonie appelliere zudem an die politischen Entscheidungsträger, angesichts der zunehmenden Spaltung in Arm und Reich mehr Gerechtigkeit bei der Besteuerung zu schaffen.
Desweiteren fordert sie einen existenzsichernden flächendeckenden Mindestlohn und mehr öffentlich geförderte Beschäftigung. Ein Interview zum Thema Tafeln mit Matthias Bruckdorfer, Referent für Allgemeine Sozialarbeit und Schuldnerberatung bei der Diakonie Deutschland, gibt es auf diakonie.de. Hierzu hat die Diakonie bereits 2010 ein Positionspapier "Tafeln im Kontext sozialer Gerechtigkeit" veröffentlicht.

Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. vom 24.04.2013
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