Die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes der Kinder- und Familienförderung endlich in Angriff nehmen!
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. fordert, die umfangreichen Erkenntnisse aus der Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen für Reformen des Systems monetärer Maßnahmen für Familien und Kinder zu nutzen, um zu einem transparenten und konsistenten System zu kommen.
„Wir haben schon lange kein Erkenntnisdefizit mehr im Bereich der Weiterentwicklung monetärer Leistungen“, so Nora Schmidt, Geschäftsführerin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., anlässlich einer gemeinsamen Veranstaltung des Deutschen Vereins und des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen am 10. Dezember 2015. „Schluss mit dem Milliardenmärchen, keine kleinen Reform-Päckchen mehr, die sich bei Erhöhungen der Leistungen im Wesentlichen auf das verfassungsrechtlich vorgegebene Minimum beschränken. Familien und Kinder müssen zielgerichteter und damit effektiver unterstützt werden, um ihre gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen.“ Über 80 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Fachverbänden diskutierten notwendige Schritte zur Weiterentwicklung des Systems monetärer Unterstützung für Familien und Kinder. In der Diskussion um Handlungsbedarfe und Reformoptionen des derzeitigen Steuerrechts, des Familienlasten- und -leistungsausgleichs sowie der Schnittstellen zwischen den Systemen des Sozial-, Steuer- und Familienrechts plädierten die anwesenden Expertinnen und Experten mit Nachdruck für die Bestimmung eines einheitlichen, bedarfsgerecht und transparent berechneten Existenzminimums für Kinder. Auf das als grundlegend anzusehende Problem der unterschiedlichen Definitionen des Mindestbedarfs für Kinder hatte der Deutsche Verein bereits 2013 in seinem Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung des Systems monetärer Unterstützung von Familien und Kindern hingewiesen. Der Deutsche Verein wird die Diskussion um die Weiterentwicklung des Systems monetärer Unterstützung für Familien und Kinder weiter lebendig halten und 2016 intensiv am Thema der Schnittstellen im Steuer-, Sozial- und Familienrecht arbeiten. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 14.12.2015