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Digitaler Wandel: Helmut Kreidenweis mahnt strukturelle Lösungen an

Aus Sicht des Eichstätter Experten für Digitalisierung in der Sozialwirtschaft droht vielen Trägern Ungemach, wenn sie sich nicht zügig auf den digitalen Wandel einstellen. Im Interview mit der Fachzeitschrift Archiv mahnt er Lösungen an, die die gesamte Organisationsstruktur betreffen.

Prof. Helmut Kreidenweis, Professor mit Schwerpunkt Digitalisierung und IT-Management in der Sozialwirtschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, zeigt sich im Interview mit der Fachzeitschrift Archiv besorgt. In der aktuellen Ausgabe weist er darauf hin, dass sich zahlreiche Organisationen im Sozialwesen noch nicht systematisch mit den durch den digitalen Wandel einhergehenden Veränderungen auseinandersetzen: "Genau wie dies schon in vielen anderen Branchen der Fall war, besteht auch in der Sozialwirtschaft die Gefahr, dass diese Entwicklungen aus Unwissenheit oder Fehleinschätzung so lange ignoriert werden, bis sich monopolartige Strukturen herausgebildet haben", erklärt Kreidenweis. Es sei zu befürchten, dass Organisationen nicht mehr zu selbstbestimmten Reaktionen in der Lage seien.

Kreidenweis, der auch Gründer des Fachverbands Informationstechnologie in Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung FINSOZ ist, zeigt zudem auf, dass der digitale Wandel alle Unternehmensbereiche betrifft. Es sei immens wichtig, dass Organisationen eine digtiale Gesamtstrategie entwickelten und sich nicht in Einzelmaßnahmen verlören. Wichtig sei auf Führungsebene vor allem, dass der digtiale Wandel nicht als ein rein technisches Problem verstanden werde: "Er beginnt vielmehr in den Köpfen von Leitungskräften und Mitarbeitenden - und er ist ein agiler Prozess, der sein Gesicht permanent verändert."


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge vom 29.5.2019