Droht benachteiligten Jugendlichen die digitale Exklusion?
Der deutsche Caritasverband machte vor wenigen Tagen anlässlich der Veröffentlichung des 15. Kinder- und Jugendberichts auf eine digitale Wissenskluft aufmerksam, die sich zwischen Jugendlichen, die das Internet aktiv zur Informationsgewinnung nutzen und solchen, die das Internet gar nicht oder vorwiegend als Konsumenten nutzen, auftut.
„Wir müssen Kinder und Jugendliche besser beteiligen“, betont Caritas-Präsident Peter Neher. Partizipation und soziale Teilhabe zu ermöglichen - im Alltag und in der Politik - sei eine der zentralen Aufgaben auch in der Kinder- und Jugendhilfe.
Diese Aufgabe stelle sich besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Insbesondere Jugendliche aus benachteiligten Milieus, junge Menschen mit Migrationserfahrungen sowie Jugendliche mit Behinderungen müssen jugendgerecht angesprochen werden, damit sie sich vor Ort beteiligen können.
Der 15. Kinder- und Jugendbericht fokussiert die Phase der Jugend, die zunehmend bestimmt wird durch digitale Mediennutzung. Medien sind nicht nur eine Chance, mit ihnen gehen auch Gefährdungen einher. Gerade benachteiligte Jugendliche sind bei der Medienkompetenzvermittlung abgehängt. Ihnen müsse es ermöglicht werden, sich eine Meinung zu bilden, diese einzubringen und frühzeitig demokratische Prozesse einzuüben und so „digitale Exklusion“ zu vermeiden.
Quelle: Presseerklärung des Deutschen Caritasverbandes vom 1. Februar 2017