Erste Tagesklinik für Demenzerkrankte in Mainz eröffnet
Die bundesweit erste Tagesklinik für demenziell Erkrankte wurde am 10.10.2014 in Mainz eröffnet. Gesundheitsminister Alexander Schweitzer betonte anlässlich der Feierstunde zur Einweihung des Neubaus der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, dass die Tagesklinik für demenziell Erkrankte Ausdruck der Vorreiterrolle Rheinland-Pfalz beim Thema Demenz sei.
„Demenz ist eine große Herausforderung, die uns alle angeht. Die Tagesklinik ist Bestandteil eines spezifischen integrativen medizinischen Behandlungskonzeptes im Rahmen eines rheinland-pfälzischen Modellprojektes, das gemeinsam von der Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit (GPS) und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt wird“, so der Minister. Die Universitätsmedizin Mainz übernehme, unterstützt durch das Gesundheitsministerium, auch die wissenschaftliche Begleitforschung.„Das Land fördert die Tagesklinik für dementiell Erkrankte mit insgesamt 1,44 Millionen Euro“, so Schweitzer weiter. Der Minister dankte allen Beteiligten, die an diesem innovativen Angebot beteiligt waren und richtete seinen besonderen Dank an die GPS, die als Träger mit großem Engagement und einem Eigenanteil von 144.000 Euro zum Gelingen des Projekts beigetragen habe.
Der gelungene Neubau biete gute Voraussetzungen für die Umsetzung des Behandlungsauftrages. So umfasse das Gebäude die neu hinzugekommene Tagesklinik für an Demenz Erkrankte mit 15 Plätzen und die Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit 24 Plätzen. Darüber hinaus seien im Neubau die psychiatrische Institutsambulanz und eine Demenz-Beratungsstelle für Betroffene und Angehörige integriert.
„Die Tagesklinik soll frühzeitig eine leitliniengerechte Diagnostik, Behandlung und Hilfen im Rahmen von Kriseninterventionen ermöglichen, ohne dass die Patientinnen und Patienten ihre gewohnte Umgebung - wie es bei einem vollstationären Aufenthalt der Fall ist - verlassen müssen“, so der Minister. Zum Therapieerfolg trage sicherlich auch der Einbezug von Angehörigen als Bestandteil des Behandlungskonzeptes bei.
Schweitzer wies darauf hin, dass die tagesklinische Behandlung Teil eines umfassenden Netzes sei. Beteiligt sind die akutstationäre Versorgung unter Beteiligung der gerontopsychiatrischen Abteilung der Universitätsmedizin und der geriatrischen Abteilung des Katholischen Klinikums Mainz, die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärzte und Fachärzte, die psychiatrische Institutsambulanz, die gerontopsychiatrischen und geriatrischen Tagesstätten wie auch Pflegestützpunkte, ambulante Pflegedienste und Sozialstationen. Darüber hinaus gibt es spezielle Wohnformen für den betroffenen Personenkreis, Tagespflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und ehrenamtlich tätige Betreuungsvereine.
Demenz ist die häufigste und folgenreichste psychiatrische Erkrankung im Alter. Derzeit sind 1,2 Millionen Menschen in Deutschland und rund 80.000 Menschen in Rheinland-Pfalz an Demenz erkrankt. Etwa 60 Prozent aller Menschen mit Demenzerkrankungen werden zu Hause von ihren Angehörigen versorgt.
Quelle: Pressemitteilung des Rheinland-Pfälzischen Gesundheitsministeriums vom 10.10.2014
http://msagd.rlp.de/