Familien brauchen ein Gesamtpaket und kein Päckchen

Anhebung von Kinderfreibeträgen, Kindergeld und Kinderzuschlag sind keine Gesamtstrategie. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. fordert, die grundsätzlichen Mängel der ehe- und familienbezogenen Förderung zu beheben.

Insbesondere beim Kinderzuschlag liegen mit der Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Maßnahmen bereits konkrete Lösungsvorschläge vor. Diese sollten zügig umgesetzt werden, wie zum Beispiel der Wegfall der Höchsteinkommensgrenze. Das fordert die Geschäftsstelle des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. in ihrer Stellungnahme zum Gesetzesentwurf zur Anhebung von Kinderfreibeträgen, Kindergeld und Kinderzuschlag. Der Entwurf wird im Bundestag in erster Lesung beraten. Ausdrücklich begrüßt werde die Ankündigung der Regierungsfraktion, den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende anzuheben. Aus Sicht des Deutschen Vereins wurde die Gruppe der Alleinerziehenden bislang nicht ausreichend berücksichtigt. „Die Ergebnisse der Gesamtevaluation dürfen nicht in den Schubladen verschwinden, sondern müssen politisch genutzt werden“, fordert Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich nicht auf das verfassungsrechtlich vorgegebene Minimum bei der Erhöhung der Leistungen zu beschränken, sondern deren strukturelle Defizite zu beseitigen.“ Die Stellungnahme der Geschäftsstelle des Deutschen Vereins ist unter http://www.deutscher-verein.de/05-empfehlungen/empfehlungen_archiv/2015/DV-9-15-Familienpaket abrufbar. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 23.04.2015