BIAJ entdeckt Fehler in Berichterstattung über Kinderarmut
Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) macht auf einen Doppelfehler in der Berichterstattung über Kinderarmut in Focus (Online), FAZ (Online) und bei vielen anderen (dpa) vom 24. bis 26. Oktober 2017 aufmerksam. Gesprochen wurde dort von einem "traurigen Rekord" und von "fast zwei Millionen Kinder leben in Hartz-IV-Haushalten"
"Traurig" ja, aber "Rekord" nein.
Nicht "fast zwei Millionen" sondern mehr als zwei Millionen unverheiratete Kinder im Alter von unter 18 Jahren leben (Juni 2017) in Haushalten, die auf Hartz IV angewiesen sind, informiert das Institut. Aber trotz der "mehr als zwei Millionen" sei dies kein "Rekord", weder absolut, noch relativ (im Verhältnis zur Bevölkerung im Alter von unter 18 Jahren). Zur Verdeutlichung seiner Aussage veröffentlichgte das BIAJ eine Tabelle mit Daten für den Berichtszeitraum von Dezember 2005 bis Juni 2017 (und einem Vergleich zur Armutsgefährdungsquote).
Als Grund für die fehlerhafte Berichterstattung vermutet das BIAJ, dass eine Auswertung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) durch das WSI der Hans-Böckler-Stiftung offensichtlich falsch verstanden wurde.
Ausführliche Informationen/Tabelle unter http://biaj.de/archiv-kurzmitteilungen/990-trauriger-rekord-doppelfehler-in-berichten-ueber-kinder-und-hartz-iv-kinderarmut.html
Quelle: BIAJ-Pressemeldung vom 26. Oktober 2017