Gegen sexuellen Kindesmissbrauch: Bund und Freistaat Bayern kooperieren für Prävention

Der Freistaat Bayern will sich auch künftig im Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch stark machen. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt Bayern weiterhin die bundesweite Initiative „Trau dich!". Zudem startet heute die bundesweite Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt" des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) in Bayern.

Die bundesweite Initiative „Trau dich!" kooperiert seit April 2016 erfolgreich mit dem Freistaat Bayern. Die Schirmherrschaft haben das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst übernommen. Zentrales Element der Initiative, die sich an Kinder und Erwachsene richtet, ist das gleichnamige Theaterstück für Kinder zum Thema Kinderrechte und sexueller Missbrauch. Insgesamt hat „Trau dich!" bislang mit 34 Theateraufführungen über 8.000 Grundschulkinder in Bayern direkt erreicht. Knapp 750 Mütter und Väter besuchten Elternabende zum Thema sexueller Kindesmissbrauch, und über 500 Lehrkräfte bildeten sich in Workshops weiter.

In die Initiative „Trau dich!" sind flächendeckend alle wichtigen Akteure und Fachberatungsstellen im Freistaat Bayern eingebunden. Das große Engagement aller Beteiligten, die Zufriedenheit mit den Begleitveranstaltungen sowie die erhöhte Bekanntheit der lokalen Beratungsstellen belegen, dass „Trau dich!" in Bayern wirkt, informiert der Unabhängige Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig.

Von dem gefestigten Netzwerk und der erhöhten Aufmerksamkeit für das Thema solle nun auch „Schule gegen sexuelle Gewalt" profitieren. Herbert Püls, Ministerialdirektor im Bayerischen Bildungsministerium spricht von der Vorbeugung sexuellen Kindesmissbrauch als einer zentralen Aufgabe aller, die an der Erziehung von Kindern und Jugendlichen beteiligt sind. Es sei ein wichtiges Anliegen, Lehrkräfte zu sensibilisieren und sie für einen kompetenten und behutsamen Umgang zu schulen. Und weiter:  "Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe. Initiativen wie ‚Trau dich!' und ‚Schule gegen sexuelle Gewalt' sind ein wichtiger Baustein unserer Präventionsarbeit."

Mit dem aktuellen Schuljahr startet die Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt" des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs auch in Bayern. Die Initiative möchte bundesweit alle rund 30.000 Schulen darin unterstützen, Schutz und Hilfe vor sexueller Gewalt zum gelebten schulischen Alltag werden zu lassen. In Bayern werden die rund 5.000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit fachlichen Informationen von „Schule gegen sexuelle Gewalt" ausgestattet.

Rörig ist überzeugt, dass die Initiative wichtige fachliche Unterstützung bietet. Jede Schule solle schnell mit der Entwicklung schulischer Schutzkonzepte beginnen.

Eine Infografik mit den wichtigsten Zahlen finden Sie unter www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/praevention-des-sexuellen-kindesmissbrauchs/


Quelle: Presseinformation des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs vom 29. September 2017