Generalistik: Bündnis für Altenpflege wächst / Argumente für den Erhalt des Berufs werden immer deutlicher
Ohne den spezialisierten Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin wird unser Land die Herausforderungen des demografischen Wandels nicht bestehen. Deshalb engagieren sich Auszubildende, Altenpfleger/Altenpflegerinnen, Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste für die Weiterentwicklung der Altenpflege anstelle der Abschaffung des Berufes zugunsten eines generalistischen Berufes. Vor diesem Hintergrund hat sich das Bündnis für Altenpflege gegründet. Dieses vertritt zwischenzeitlich über 60 Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen, die Mehrheit der Altenpflegeschulen, den Berufsverband der Altenpflegekräfte und den Verband der Leitungskräfte der Altenpflege sowie diverse weitere Organisationen. Jüngstes Mitglied ist seit Kurzem das Frankfurter Forum für Altenpflege. In der Erklärung heißt es: „Gerade, wo seitens des Gesundheitsministers die Zusammenlegung der drei Pflegeberufe fest angekündigt wurde, sehen wir das Bündnis für Altenpflege als eine gute und wichtige Initiative an, um den Interessen der Altenpflege bei den verschiedenen Entscheidungsträgern das entsprechende Gehör zu verschaffen.“ Das Frankfurter Forum für Altenpflege ist in seiner Art das älteste trägerübergreifende Netzwerk der stationären Altenpflege in der Bundesrepublik Deutschland und umfasst derzeit 42 stationäre Pflegeeinrichtungen in Frankfurt am Main und Umgebung. Immer mehr auch konfessionelle Träger positionieren sich gegen die Generalistik – erst jüngst das Caritas Bildungswerk Ahaus in einem Positionspapier gegen eine generalistische Pflegeausbildung. Hierin wird an die Spitzenverbände der Caritas appelliert, ihre bisherige Haltung zur Zukunft der Pflegeberufe zu überdenken und nochmals zu prüfen, ob die Beibehaltung der spezialisierten Pflegeberufe angesichts der demografischen Entwicklung nicht der Weg ist. Peter Dürrmann, Sprecher des Bündnisses, betont: „Bei Einführung der Generalistik wird sich der Fachkräftemangel in der Altenpflege verstärken. Zwangsläufig werden die Altenpflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste als Ausbildungsstätten und damit über 65.000 Ausbildungsplätze nur noch begrenzt zur Verfügung stehen. Diese könnten die geforderten Ausbildungsinhalte der Krankenpflege nicht vermitteln. Dies ist umso dramatischer, als in der Altenpflege ein großer Mehrbedarf entstehen wird, während der Bedarf in den Krankenhäusern beziehungsweise in der Akutpflege eher beim jetzigen Stand von 500.000 Pflegekräften stagnieren wird. Dies geht aus einer von der Caritas in Auftrag gegebenen Studie hervor.“ Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) und ebenfalls Bündnismitglied, fügt erläuternd hinzu: „Wir brauchen einen Personalmix in der Altenpflege ebenso wie in den Krankenhäusern, wir brauchen Interdisziplinarität anstatt eines verflachten Breitenwissens. Die Altenpflegeeinrichtungen benötigen Fachkräfte, die auf die Herausforderungen von morgen und die Konzepte der Zukunft vorbereitet sind. Die Attraktivität der stetig steigenden Zahl an Altenpflegekräften durch ein völlig neues, unausgegorenes und nicht finanziertes System, mit dem nach Schätzungen der DKG bis zu 30 Prozent der Ausbildungsplätze verloren gehen, gefährdet die Versorgung von morgen.“Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 07.07.2014