Gewalt gegen Frauen: Ein Jahr Hilfetelefon für Frauen
Vor einem Jahr nahm das bundesweite "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" seine Arbeit auf. Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig stellte nun den ersten Jahresbericht vor. Fast 50.000 mal wurde die kostenlose Telefonnummer 08000 116 016 in Anspruch genommen.
"Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist ein sehr wichtiges Angebot. Frauen, denen Gewalt widerfährt, sollen wissen, dass sie jederzeit vertrauensvoll Hilfe bekommen können", betonte Schwesig bei der Vorstellung des Jahresberichtes in Berlin. "Deshalb möchte ich, dass das Hilfetelefon auch noch bekannter wird."
24 Stunden in 15 Sprachen
Im März 2013 ging das "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" an den Start. Ob Gewalt in Ehe und Partnerschaft, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung sowie Stalking, Zwangsprostitution oder Genitalverstümmelung: Beraterinnen stehen hilfesuchenden Frauen vertraulich zur Seite und leiten sie auf Wunsch an die passende Unterstützungseinrichtung vor Ort weiter. Unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 sind mehr als 60 Beraterinnen erreichbar. Sie stehen betroffenen Frauen, Angehörigen und Fachleuten bei allen Fragen diskret zur Seite. In 15 Sprachen können die Telefonate übersetzt werden. Kontaktieren kann man das Hilfetelefon auch über Chat oder E-Mail. Sogar der Zugang zu einer Gebärdensprachdolmetschung ist möglich. Das Hilfetelefon ist rund um die Uhr erreichbar. "Genau dann, wenn die Betroffenen es brauchen, wenn sie den Mut gefasst haben oder auch, wenn der Gang zu einer Einrichtung vor Ort für sie zunächst eine zu große psychologische Hürde darstellt", erklärt die Leiterin des Hilfetelefons Petra Söchting. In Deutschland haben 35 Prozent der Frauen schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten. 22 Prozent sind von körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch ihren Lebenspartner betroffen gewesen. Doch rund 85 Prozent der Frauen wenden sich nicht an eine Beratungsstelle. Das Hilfetelefon ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 31.03.2014