Größte Studie zur Diskriminierung in Deutschland vorgestellt
Behindertenbeauftragte des Bundes: "Von einer inklusiven Gesellschaft sind wir leider noch weit entfernt".
Anlässlich der Vorstellung der bisher größten Studie zum Thema „Diskriminierung in Deutschland" meldete sich die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, zu Wort: „Insgesamt 7,9 Prozent der Bevölkerung berichten von Diskriminierung wegen einer Behinderung oder Beeinträchtigung. Und von den Menschen, die eine Behinderung oder Beeinträchtigung haben, erlebte knapp ein Viertel (24,4 Prozent) in den vergangenen 24 Monaten Diskriminierung. Von einer inklusiven Gesellschaft sind wir leider noch weit entfernt.“ Für die Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wurden repräsentative Befragungen von 18.000 Menschen ausgewertet. Sie kommt zum zentralen Ergebnis: Nahezu jeder dritte Mensch in Deutschland (31,4 Prozent) hat in den vergangenen zwei Jahren eine Diskriminierung erfahren. Vergleichsweise häufig wird Benachteiligung aufgrund des Alters (14,8 Prozent) erlebt, gefolgt von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (9,2 Prozent).
Diskriminierung kommt nach diesen Auswertungen in allen Lebensbereichen vor, besonders häufig jedoch beim Zugang zu Beschäftigung und am Arbeitsplatz. Von Benachteiligungen hier berichteten fast die Hälfte (48,9 Prozent) der Menschen, die in den vergangenen zwei Jahren Diskriminierung erlebt haben. Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen wiederum gaben häufiger als andere Diskriminierungserfahrungen im Gesundheits- und Pflegebereich an.
Bentele betonte: „Viele Menschen diskriminieren andere, weil sie die Welt nur nach ihren eigenen Maßstäben beurteilen, statt sich in die Lage ihres Gegenübers zu versetzen. Ich wünsche mir mehr Achtsamkeit im Umgang miteinander.“Sie mahnte dafür die Unterstützung der gesetzlichen Rahmenbedingungen an wie das überarbeitete Behindertengleichstellungsgesetz und das gerade entstehende Bundesteilhabegesetz.
Die Studie wurde vom Bielefelder Forschungsinstitut SOKO-Institut für Sozialforschung und Kommunikation und dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der Berliner Humboldt-Universität durchgeführt. Sie ist aufgrund des enormen Datenvolumens noch nicht vollständig ausgewertet. Ausführlicher geht sie in den Bericht an den Deutschen Bundestag ein, den die Antidiskriminierungsstelle 2017 gemeinsam mit den Beauftragten der Bundesregierung vorlegen wird. In dem Bericht werden auch Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis formuliert. Nähere Informationen unter www.antidiskriminierungsstelle.de
Bentele betonte: „Viele Menschen diskriminieren andere, weil sie die Welt nur nach ihren eigenen Maßstäben beurteilen, statt sich in die Lage ihres Gegenübers zu versetzen. Ich wünsche mir mehr Achtsamkeit im Umgang miteinander.“Sie mahnte dafür die Unterstützung der gesetzlichen Rahmenbedingungen an wie das überarbeitete Behindertengleichstellungsgesetz und das gerade entstehende Bundesteilhabegesetz.
Die Studie wurde vom Bielefelder Forschungsinstitut SOKO-Institut für Sozialforschung und Kommunikation und dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der Berliner Humboldt-Universität durchgeführt. Sie ist aufgrund des enormen Datenvolumens noch nicht vollständig ausgewertet. Ausführlicher geht sie in den Bericht an den Deutschen Bundestag ein, den die Antidiskriminierungsstelle 2017 gemeinsam mit den Beauftragten der Bundesregierung vorlegen wird. In dem Bericht werden auch Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis formuliert. Nähere Informationen unter www.antidiskriminierungsstelle.de
Quelle: Presseinformation der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen vom 19. April 2016