Lebensverkürzend erkrankt: Häusliche Pflegesituation immer öfter prekär

Der diesjährige Welthospiztag am kommenden Samstag wird unter dem Motto „Weil du wichtig bist“ begangen. Anlässlich des Tages fordert der Deutsche Kinderhospizverein (DKHV) die Verbesserung der häuslichen Pflegesituation für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzender Erkrankung.

„Wir registrieren in unserem Wirkungsbereich eine massiv ansteigende Anzahl prekärer häuslicher Pflegesituationen für Familien, in denen Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzender Erkrankung medizinisch-pflegerisch ambulant versorgt werden müssen, Dies geht sowohl zu Lasten der Teilhabemöglichkeiten des Kindes selbst, als auch zu Lasten der physischen und psychischen Ressourcen (mit)pflegender Angehöriger“, so Martin Gierse, Geschäftsführer im Deutschen Kinderhospizverein.

„Mittlerweile muss ich zwischen 100 und 200 Stunden im Monat vom Pflegedienst übernehmen, die dieser nicht mehr leisten konnte…“, so eine betroffene Mutter, die keinen Einzelfall darstellt.

Dringender Handlungsbedarf für Häusliche KInderkrankenpflge 

„Es besteht dringender Handlungsbedarf, um eine gesicherte häusliche Kinderkrankenpflege überhaupt herzustellen und für die Zukunft Kontinuität zu sichern“, so Gierse weiter.

Zu diesem Handlungsbedarf zählt der DKHV: 

  • Fördermaßnahmen, die geeignet sind, mehr Fachkräfte in der Kinderkrankenpflege auszubilden und ihnen auch langfristig akzeptable Berufsbedingungen zu bieten.
  • Klare und eindeutige Versorgungsverträge, bei denen die Verbindlichkeit bei Übernahme eines Kindes als Patient hervorgehoben wird.
  • Eine bedarfsgerechte Anzahl von Kurzzeitpflegeplätzen, die auf die Anforderungen von Intensivpflege-Patienten mit schwerer Behinderung eingestellt sind.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhospizvereins vom 10. Oktober 2018