"Handlungsbedarf beim Thema Adoption"
Expertise- und Forschungszentrum Adoption am Deutschen Jugendinstitut eingerichtet
Das Bundesfamilienministerium will gelingende Adoptionsverfahren und eine adoptionsfreundliche Praxis besser unterstützen und fördert zu diesem Zweck das Expertise- und Forschungszentrum Adoption (EFZA) am Deutschen Jugendinstitut (DJI). Es soll den aktuellen Stand von Forschung und Praxis der Adoption in Deutschland und im internationalen Vergleich aufarbeiten und die Weiterentwicklung des Adoptionsverfahrens begleiten. Ein Kind zur Adoption freizugeben ist ebenso wie die Annahme eines Kindes eine weitreichende Entscheidung. Adoption ist ein wichtiger Teil der Politik für Familien und Kinder, die jedem Kind ein gutes Aufwachsen ermöglicht und Familien unterstützt. "Es gibt Handlungsbedarf beim Thema Adoption. Darauf verweisen die Erfahrungen in der Praxis und in der Rechtsprechung. Das Gesamtsystem Adoption - die rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch die Vermittlungspraxis - muss einer umfassenden Prüfung unterzogen werden", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks. Mit der Einrichtung des EFZA startet das Bundesfamilienministerium in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. erstmalig eine bundesweite Initiative zur Vernetzung von Fachpraxis und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, um den Stand der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Strukturen der Adoptionsvermittlung und des Adoptionsverfahrens zu bilanzieren und zu diskutieren. Diese Arbeit wird das EFZA mit quantitativen und qualitativen Studien unterstützen. "Wir freuen uns, nach dem Thema Pflegekinder nun auch verstärkt den Bereich der Adoption am Deutschen Jugendinstitut wissenschaftlich zu untersuchen und für die Fachpraxis aufzubereiten", sagt Sabine Walper, stellvertretende Direktorin am Deutschen Jugendinstitut. "Damit helfen wir langfristig mit, in Deutschland Adoptionen kinder- und familienfreundlicher zu gestalten." Das Expertise- und Forschungszentrum Adoption wird an die Abteilung "Familien und Familienpolitik" des Deutschen Jugendinstituts angebunden und dort in der Fachgruppe "Familienhilfe und Kinderschutz" verortet sein. Das Projekt startet im November 2015 und läuft bis Ende 2017. Ansprechpartner/in: Dr. Ina Bovenschen, Projektkoordinatorin, Tel: 089/62306-167, Bovenschen@dji.de.Weiter Informationen finden Sie unter www.dji.de
Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 02.11.2015
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