Hartz IV und Behinderung: DGB fordert Sofortmaßnahmen gegen Kinderarmut

Immer mehr Schülerinnen und Schüler brauchen besondere Unterstützung, auch die Zahl der behinderten jungen Menschen steigt. Doch obwohl der Anteil in Familien, die Hartz IV beziehen, besonders hoch ist, erhalten die Betroffenen keinerlei finanzielle Unterstützung. Das muss sich dringend ändern, sagt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). 

Inzwischen hätten ein Viertel der jungen Menschen, die bei der Bundesarbeitsagentur eine geförderte Berufsvorbereitung oder Ausbildung beginnen, eine psychische Behinderung. Dazu gehörten laut DGB zum Beispiel Lernbehinderungen oder Depressionen. Sie seien oft nicht angeboren, sondern werden durch belastende Lebensumstände erzeugt.

Risikofaktor Hartz IV

Menschen, die von Hartz IV leben, seien überdurchschnittlich oft betroffen sind: "Die ‚Nebenwirkungen‘ von Hartz IV – Armut, beengtes Wohnen, geringere Bildungschancen, weniger Teilhabe an der Gesellschaft – können die körperliche, geistige und emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen negativ beeinflussen. Darauf weisen Experten seit Jahren hin", sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. "Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung eine Strategie entwickelt, die diesen Teufelskreis bricht. Sie sollte den Empfehlungen der Sachverständigenkommission des 13. Kinder- und Jugendberichts folgen und die ‚Verringerung ungleicher Gesundheitschancen‘ zum ‚vorrangigen nationalen Gesundheitsziel‘ erklären – und entsprechend handeln.“  

Mehr Informationen unter www.dgb.de/themen/++co++492b57f4-4493-11e8-9e8c-52540088cada 


Quelle: arbeitsmarkt aktuell de Deutschen Gewerkschaftsbundes 04/2018