Inklusion geht alle an - Teilhabebericht vorgelegt

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat am Mittwoch den Teilhabebericht vorgelegt. Mit dem Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen wurde die frühere Berichterstattung über behinderte Menschen komplett überarbeitet. Der Bericht untersucht die Teilhabechancen beeinträchtigter Menschen und soll eine empirisch fundierte Informationsbasis für Politik und Praxis liefern. Im Teilhabebericht werden erstmals nicht nur die Situation schwerbehinderter Menschen betrachtet, sondern auch die der Menschen, die mit chronischen Krankheiten oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen leben. Der Bericht untersucht die Frage, inwiefern Menschen, die beeinträchtigt sind, im Zusammenwirken mit Umweltfaktoren in ihren Teilhabechancen eingeschränkt und somit behindert sind. Der Teilhabebericht löst bisherige Berichte ab, in denen die Bundesregierung vor allem die eigenen Maßnahmen und Aktivitäten darstellte. Für den Teilhabebericht war die Perspektive und Expertise von Menschen mit Behinderungen sehr maßgeblich. Hubert Hüppe, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, begrüßte den neuen Ansatz des Teilhabeberichts: „Der Teilhabebericht zeigt deutlich, dass es oft die Lebensverhältnisse sind, die Menschen behindern und nicht ihre Einschränkungen. Seit langem weisen Menschen mit Behinderungen darauf hin, was sie von der gleichberechtigten Teilhabe abhält. Ich bin daher froh, dass ihre Sicht in diesen Bericht eingeflossen ist.“

Der Teilhabebericht nutzt Indikatoren, um das Maß der Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu zeigen. Dieser Ansatz wurde aus der UN-Behindertenrechtskonvention abgeleitet, er basiert auf einem Vergleich der Teilhabe von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Hubert Hüppe: „Der Teilhabebericht macht deutlich, wie vielfältig die Lebenssituationen von Menschen sind. Darum ist auch klar, die Unterstützung muss den Menschen folgen, nicht umgekehrt. Dieser Bericht macht noch einmal deutlich, dass wir jetzt ein Bundesleistungsgesetz brauchen, um die bisherige Eingliederungshilfe neu zu gestalten.“ Der Teilhabebericht zeigt: Inklusion geht alle an. In Deutschland leben 18,1 Millionen Menschen mit einer Beeinträchtigung, das sind 20 Prozent der Bevölkerung.


Quelle: Pressemitteilung des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen vom 31.07.2013