Inklusion in der Kindertagesbetreuung - Finanzierung mit Lücken

Ergebnisse der aktuellen Studie "Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung" offenbaren, dass Förderung der Inklusion von Kindern mit Behinderung und die Unterstützung der Familien regional sehr unterschiedlich umgesetzt wird. Untersucht wurden die länderspezifischen Finanzierungssystemen als eine Grundlage von Inklusion in der Kindertagesbetreuung.

Das Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung hat in Zusammenarbeit mit der Diakonie Deutschland, dem Paritätischen Gesamtverband und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die Finanzierungssysteme aller 16 Bundesländer analysiert. Deutlich wurde die  landesrechtliche Vielfalt bei der Finanzierung. Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: "Von gleichwertigen Lebensverhältnissen für diese Familien kann bei der Kindertagesbetreuung keine Rede sein."

Damit Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam aufwachsen, müssten Zugangshürden abgebaut werden, für Familien mehr Verbindlichkeit geschaffen und für Einrichtungen Anreize bei der Finanzierung von Inklusion in der Kindertagesbetreuung erhöht werden, betonte Loheide.

Hintergrund

Mit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Gestaltung eines inklusiven Systems von Bildung, Betreuung und Erziehung seit 2008 verpflichtende Aufgabe für alle. Auch im frühkindlichen Bereich sind Teilhabe und Selbstbestimmung wesentliche Leitlinien dafür. Eine Öffnung der Kindertagesbetreuung und Konzepte für gemeinsame Bildung, Betreuung und Erziehung sind nicht erst mit der UN-Behindertenrechtskonvention in Angriff genommen worden. Für die Umsetzung und Sicherung inklusiver Bildung spielt die Finanzierung eine wichtige Rolle und ist auch vor dem Hintergrund der Debatte um eine inklusive Lösung bei der SGB VIII-Reform relevant.

Die Expertise mit den Studienergebnissen finden Sie unter
www.diakonie.de/stellungnahmen/schluessel-zu-guter-bildung-erziehung-und-betreuung-finanzierung-inklusiv/


Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland vom 5. Oktober 2018