"Integration ist eine Daueraufgabe"
Vergangene Woche haben sich Vertreter*innen von Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen mit Bundeskanzlerin Merkel über den Stand bei Integration und Flüchtlingspolitik ausgetauscht. Es bleibt viel zu tun, denn Städte und Gemeinden benötigen weiterhin Unterstützung.
Während auf bundespolitischer Ebene eher abstrakt diskutiert wird, wie man mit dem weltweiten Fluchtphänomen umgehen soll und welche Rolle die Bundesrepublik hierbei spielen könnte, ist in den Städten und Gemeinden in den vergangenen Jahren bereits sehr viel Konkretes geleistet worden. Die Aufnahme und Integration Geflüchteter stellte in den letzten Jahren eine der größten Herausforderungen für die Kommunen und ihre Verwaltungen dar.
Im Rahmen eines Treffens mit Bundeskanzlerin Merkel machte Burkhard Jung, Oberbürgermeister von Leipzig und Präsident des Deutschen Städetags, deutlich, dass die Integration der Menschen eine langfristige Angelegenheit ist: "Integration ist eine Daueraufgabe. Wir haben seit der Flüchtlingszuwanderung 2015 und 2016 einiges erreicht. Viele Bürgerinnen und Bürger in den Städten unterstützen Vielfalt und leben Toleranz."
Jung betont jedoch auch, dass bei der Integration neben den strukturellen Fragen, wie jenen nach einer Wohnung und einem Arbeitsplatz, auch kulturelle Fragen zu beachten seien, die vor allem Teile der einheimischen Bevölkerung beschäftigten: "Wir wissen, dass es bei einem Teil der Menschen Ängste vor Überfremdung gibt und Sorgen in der einheimischen Bevölkerung zu kurz zu kommen." Angesichts der teilweise überhitzen Diskussion sei "Sachlichkeit in der Debatte" erforderlich, so Jung. Wichtig sei insbesondere, dass Räume der Begegnung offen blieben, damit gegenseitige Vorbehalte abgebaut werden könnten. Jung machte vor diesem Hintergrund darauf aufmerksam, dass Städten und Gemeinden weiterhin finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden müssten. Denn ohne diese können angesichts oftmals leerer kommunaler Kassen lokale Unterstützungsstrukturen nicht dauerhaft aufrechterhalten werden.