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Heute ist der Internationale Tag der Roma

Sie sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil des europäischen Zusammenlebens und doch in den meisten Staaten eine marginalisierte, häufig auch diskriminierte Gruppe. In einem ausführlichen Interview mit der Fachzeitschrift "Theorie und Praxis Sozialer Arbeit" berichtet der Schriftsteller Karl-Markus Gauß über das Leben der Roma in Mittel- und Osteuropa.

Die EU-Osterweiterung hat dazu geführt, dass viele Menschen aus den neuen osteuropäischen Mitgliedsstaaten in die reicheren Staaten der Union gekommen sind. Unter ihnen sind auch viele Roma, die nun hier ihr Glück versuchen. Am heutigen Internationalen Tag der Roma widmen wir uns daher dieser marginalisierten, in Teilen faszinierenden Gruppe zu, die sich selbst gar nicht zwingend als solche versteht.

Die Fachzeitschrift "Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit" (Ausgabe 2/2018) hat ein ausführliches Interview mit dem österreicheischen Schriftsteller und Publizisten Karl-Markus Gauß geführt, der sich in der Vergangenheit intensiv mit Kultur und Lebensweise der Roma beschäftigt hat. Hinsichtlich der oftmals in schlechten Verhältnissen lebenden Familien und mögliche Hilfsmaßnahmen, z.B. durch die Europäische Union, erklärt Gauß, man können die Roma nicht ohne die Roma fördern. Programme müssten gemeinsam entwickelt werden und es dürfe keine nett gemeinte "Pseudoentwicklungshilfe" geben. Gerade vor dem Hintergrund der jahrhundertelangen Diskriminierungserfahrungen, die im Nazi-Völkermord gipfelten, sei nachvollziehbar, dass es Vorbehalte gegenüber der herrschenden Meinung und Vorstellungen der Mehrheitsgesellschaften gebe. 

Gauß, der 2018 mit dem Jean-Améry-Preis ausgezeichnet wurde, wünscht sich, dass sich auch Roma als gleichberechtigte Bürger ihrer Heimatländer und Europas fühlen können - und gleichzeitig als Bewahrer*innen ihrer eigenständigen Kultur.

Hier geht es zum vollständigen Interview mit Karl-Markus Gauß.


Quelle: Pressemitteilung des AWO-Bundesverbands vom 05.04.2019