Kinderhilfswerk-Umfrage: Kinder wollen häufiger draußen und mit anderen spielen
Knapp zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland würden gern häufiger draußen gemeinsam mit anderen Kindern spielen, meldet das Deutsche Kinderhilfswerk als Ergebnis einer eigenen bundesweiten Online-Umfrage, an der sich 1.825 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahren beteiligt haben. Knapp die Hälfte waren die Sechs- bis Neunjährigen. Die Befragten kamen am häufigsten aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Auch wenn die Umfrage anlässlich des Weltspieltages 2016 nicht repräsentativ sei, wertet sie das Deutsche Kinderhilfswerk als ein gutes Stimmungsbild, wie Kinder und Jugendliche derzeit ihre Spielmöglichkeiten im Freien sehen. 64 Prozent der Kinder und Jugendlichen würden danach gern häufiger draußen gemeinsam mit anderen Kindern spielen, für 36 Prozent ist die derzeitige Situation in Ordnung. In der Umfrage wurde auch nach Hinderungsgründen gefragt, was knapp die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmern beantwortete. Auch Mehrfachnennungen waren möglich: Rund 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen sehen den Straßenverkehr mit zu schnellen Autos, großen Kreuzungen und fehlenden Übergängen sowie parkende Autos als Hinderungsgrund. Knapp 27 Prozent spielen nicht häufiger draußen, da sie von Erwachsenen ständig angemeckert werden oder vor ihnen Angst haben, 11 Prozent sehen andere Kinder, die ärgern, als Hinderungsgrund. Rund 24 Prozent haben keine Spielmöglichkeiten in der Nähe oder auf Spielplätzen keine spannenden oder nur defekte Spielgeräte. Fast jedes fünfte Kind (18 Prozent) gibt an, dass es keine anderen Kinder z um Draußenspielen vorfindet und rund 13 Prozent dürfen nicht ohne Begleitung von Erwachsenen draußen spielen. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wurden auch zu ihren Kontakten mit Flüchtlingskindern befragt. Hier gaben etwas mehr als die Hälfte an, schon einmal mit einem geflüchteten Kind gespielt zu haben: Rund 30 Prozent in der Kita/Schule, 21 Prozent auf dem Spielplatz/draußen und knapp 5 Prozent zuhause (Mehrfachnennungen waren möglich). Von denjenigen, die noch nicht mit einem Flüchtlingskind gespielt haben, gaben laut Umfrage rund zehn Prozent an, dass die Eltern das nicht erlauben. „Durch die zunehmende Verdichtung und Versiegelung unserer Städte gehen immer mehr Freiflächen und Spielmöglichkeiten für Kinder verloren. Das führt zusammen mit maroden Spielplätzen und meckernden Erwachsenen dazu, dass unsere Kinder zu wenig draußen spielen. Hier müssen wir dringend mit einer kinderfreundlicheren Stadtgestaltung gegensteuern“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. Dass bereits so viele einheimische Kinder Spielkontakt mit Flüchtlingskindern haben, findet er toll und betont: „Die integrative Kraft des Spielens ist einzigartig.“
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerks vom 27. Mai 2016