Kinderschutz-Hotline für Ärzte jetzt bundesweit verfügbar

Im Juli 2017 ist bundesweit der reguläre Betrieb der Medizinischen Kinderschutz-Hotline" gestartet. Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, (Kinder- und Jugendlichen-) Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Pflegekräfte können jetzt im ganzen Bundesgebiet und rund um die Uhr unter der Nummer 0800 19 210 00 bei Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch eine direkt verfügbare, kompetente, praxisnahe und kollegiale Beratung durch Ärztinnen und Ärzte mit speziellem Hintergrundwissen in Kinderschutzfragen erhalten.

Zuvor stand das Projekt des Universitätsklinikums Ulm seit April 2017 Medizinerinnen und Mediziner in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg im Pilotbetrieb zur Verfügung. Gefordert wird die Hotline vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Besserer Kinderschutz durch mehr Handlungssicherheit für Ärzte 

Erste Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb der Kinderschutzhotline zeigen laut Bundesfamilienministerium, dass innerhalb des Gesundheitswesens Unsicherheiten beim Umgang mit Verdachtsfällen von Kindeswohlgefährdung bestehen. Gerade an der Schnittstelle zur Kinder- und Jugendhilfe erschweren unterschiedliche Fachsprachen und Herangehensweisen eine gute Zusammenarbeit im Sinne des Kindeswohls. Vor diesem Hintergrund biete die Kinderschutzhotline eine spezifische Beratung an, beispielsweise bei Fragen wie:Was sind die gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf Schweigepflicht und ärztliches Handeln? Welche Schritte kann oder muss ich in einem Kinderschutzfall einleiten? Wo gibt es Hilfe vor Ort?  Die Beraterinnen und Berater an der Hotline durchlaufen zusätzlich zu ihrer medizinischen Aus- und Weiterbildung einen Kurs zur „insoweit erfahrenen Fachkraft“, der sich üblicherweise an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendhilfe richtet. Den Beraterinnen und Beratern stehe rund um die Uhr ein fachärztlicher Hintergrunddienst zur Verfügung. Das Angebot werde zudem  fortlaufend qualitätsgesichert begleitet und extern evaluiert. 

Weitere Informationen: www.kinderschutzhotline.de


Quelle: Presseinformation des Familienministeriums vom 27. Juli 2017