Kristina Schröder startet bundesweites Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"
Erstes rund-um-die-Uhr-Beratungsangebot dieser Art
Gewalt gegen Frauen gehört in Deutschland leider zum Alltag. 40 Prozent sind schon einmal Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. 25 Prozent haben mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Lebenspartner erlitten. 13 Prozent wurden Opfer von sexueller Gewalt. Obwohl eine Mehrzahl der Frauen weiß, dass es Beratungs- und Hilfsangebote für sie gibt, wenden sich nur wenige an eine solche Institution. An dieser Stelle setzt das neue und bundesweit einmalige Hilfetelefon des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit seinem Rund-um-die-Uhr-Angebot an. "Gewalt gegen Frauen ereignet sich jeden Tag mitten unter uns und in vielen unterschiedlichen Formen", sagt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder. "Nur rund 20 Prozent der betroffenen Frauen finden tatsächlich den Weg zu den zahlreichen qualifizierten Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Mit dem Hilfetelefon setzen wir ein klares Zeichen: Wir stehen den Frauen bei, die belästigt, bedroht, angegriffen oder verletzt wurden - und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit." Unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 ist das Hilfetelefon ab sofort erreichbar. Kompetente Ansprechpartnerinnen stehen betroffenen Frauen bei allen Fragen zur Seite. Auf Wunsch werden Hilfesuchende an Unterstützungseinrichtungen vor Ort weitervermittelt. Das Hilfetelefon berät zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen. Neben den betroffenen Frauen können sich auch Angehörige, Freunde und andere Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie Fachkräfte an das Hilfetelefon wenden. Als ortsunabhängige und bei Bedarf mehrsprachige 24-Stunden-Beratung schließt das neue Angebot die Lücke im Netzwerk der Unterstützungseinrichtungen. Frauen finden mit dem Hilfetelefon leichter den Weg zu den ausdifferenzierten und qualifizierten Beratungs- und Schutzeinrichtungen vor Ort. Auf www.hilfetelefon.de können Frauen auch über eine gesicherte, anonyme und barrierefreie Online-Verbindung Kontakt zu den Beraterinnen aufnehmen. Über die Website gibt es auch einen Zugang zu einer Gebärdendolmetschung. "Mit dem Hilfetelefon schaffen wir ein Angebot, bei dem gewaltbetroffene Frauen jeden Tag an 24 Stunden eine kompetente Ansprechpartnerin finden, mit der sie ihre ersten quälenden Fragen klären können", sagt Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Für viele Frauen kann das der erste Schritt auf dem Weg in ein selbstbestimmteres Leben sein." Auf www.hilfetelefon.de sind zahlreiche Materialien für die Fach- und Öffentlichkeitsarbeit eingestellt, die von Organisationen aber auch von Bürgerinnen und Bürgern heruntergeladen oder bestellt werden können. Neben Flyern, Plakaten und anderen Materialien gibt es auch einen TV-Spot, der für die Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden kann. Mit dem Hilfetelefon hat die Bundesregierung ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrages im Bereich Gewalt gegen Frauen umgesetzt. Das Hilfetelefon ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) angesiedelt. Das Bundesfamilienministerium überprüft die Wirksamkeit des Angebots des Hilfetelefons insbesondere im Rahmen einer umfassenden Evaluierung. Das BAFzA wird jährlich einen Sachstandsbericht zur Inanspruchnahme des Hilfetelefons und seinen Leistungen veröffentlichen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bmfsfj.de und unter www.hilfetelefon.de.Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 06.03.2013
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