Langzeituntersuchung: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gut
94 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland geht es gesundheitlich gut – eine erfreuliche Nachricht. Denn in jungen Jahren werden wichtige Weichen für die spätere Gesundheit gestellt. Forscher des Robert-Koch-Instituts hatten über mehrere Jahre die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen untersucht.
Den allermeisten Kindern und Jugendlichen hierzulande geht es gesundheitlich gut oder sehr gut. So schätzen es 94 Prozent aller Eltern ein. 89 Prozent der 11- bis 17-Jährigen teilen diese Einschätzung.Für eine gesunde Entwicklung: Sport und Bewegung
Die überwiegende Mehrheit der Jungen und Mädchen treibt Sport. Bis zum Ende der Grundschulzeit spielen die meisten Kinder auch regelmäßig im Freien. Eine gute Nachricht, denn Sport und Spiel sind untrennbar mit gesundem Aufwachsen verbunden. Obwohl Kinder Medien und Computer oft mehrere Stunden am Tag nutzen, haben Sport und Spiel einen hohe Stellenwert. Vor allem der Vereinssport: 60 Prozent aller 3- bis 17-jährigen Jungen und Mädchen in Deutschland treiben Sport im Verein, bei den 7- bis 10-Jährigen sind es sogar 66 Prozent.Sozialstatus beeinflusst Gesundheit
Trotz des gesundheitlich positiven Gesamtbildes: Die soziale Herkunft beeinflusst den Gesundheitszustand. Zwar sind Kinder aus Elternhäusern mit niedrigerem Sozialstatus nicht öfter akut krank. Aber bei den langfristigen gesundheitlichen Risikofaktoren gibt es deutliche Unterschiede. Frauen mit niedrigem Sozialstatus rauchen beispielsweise weitaus häufiger während der Schwangerschaft. Das kann bei ihren Kindern zu langfristigen Schäden führen, etwa zu einem erhöhten Asthma-Risiko. Deutlich öfter leiden sozial benachteiligte Mädchen und Jungen an schwerem Übergewicht – ein Risikofaktor für Diabetes oder Herz-Lungen-Erkrankungen.Kinder brauchen Unterstützung
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe betont: "Der Grundstein für ein gesundes Leben wird im Kindesalter gelegt. Dazu brauchen Kinder Unterstützung, zu allererst von ihren Eltern. Sie brauchen aber auch Bedingungen in der Kita und der Schule, die ihre gesundheitliche Entwicklung fördern, und ein gutes Gesundheitswesen, das allen offen steht." Noch nicht alle Kinder würden von klein auf ausreichend gefördert. "Deshalb wird die Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen in der Familie über die Kita bis in die Schule ein Schwerpunkt unseres Präventionsgesetzes sein", so Gröhe. Ende diesen Jahres will Gröhe ein Präventionsgesetz vorlegen. Mit ihm sollen Prävention und Gesundheitsförderung in Kita, Schule, Pflegeheim und Betrieb gestärkt werden.Die "Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland" – kurz KiGGS genannt – ist die erste bundesweit repräsentative Untersuchung zur gesundheitlichen Lage Heranwachsender. Verantwortlich dafür ist das Robert-Koch-Institut.
Zwischen 2003 und 2006 hatten sich in ganz Deutschland mehr als 17.000 Jungen und Mädchen gemeinsam mit ihren Eltern an einer umfangreichen Basiserhebung beteiligt. Von 2009 bis 2012 erfolgte nun eine erste, telefonische Folgebefragung (KiGGS1). Die Ergebnisse wurden im Sommer 2014 veröffentlicht. Derzeit werden die Befragungen und Untersuchungen der zweiten Folge (KiGGS2) vorbereitet.
Die KiGGS zählt zu den international aussagekräftigsten Studien dieser Art.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 06.08.2014