Lebenswandel

von Dr. Jos Schnurer
06.05.2015

Collage, zusammengestellt von Dr. Jos Schnurer
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Leben wird nicht einfach nur gegeben – es gilt Leben zu führen! Diese anthropologische Grundkomponente bestimmt das Denken und Nachdenken über das menschliche Leben auf der Erde seit Menschen denken. Die aristotelische Bestimmung, dass der anthrôpos, der Mensch, als sprach- und vernunftbegabtes Lebewesen nach einem guten, gelingenden Leben strebt und dies in Gemeinschaft mit den Mitmenschen zu erreichen sucht, subsumiert sich in der modernen Auffassung von der Würde des Menschen als unverzichtbares und nicht relativierbares ethisches Gut, wie dies in der Präambel der von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 proklamierten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum Ausdruck kommt: „Die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte bildet die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt“ [1]. Die philosophische Frage „Wer bin ich?“ [2] verbindet sich dabei mit der existentiellen: Kann, soll Leben mehr sein als „Überleben?“ [3]. Und: Ist notwendigerweise Überleben immer verbunden mit der Fähigkeit und Notwendigkeit zum Perspektivenwechsel, zur Wandel- und Veränderungsfähigkeit? [4] Im folgenden wird auf den Diskurs aufmerksam gemacht, wie „Lebenswandel“ in den Zeiten der globalisierten und neurowissenschaftlichen Auseinandersetzungen um das menschliche Dasein thematisiert wird; dass es sich dabei um durchaus subjektiv ausgewählte und im Internet-Rezensionsdienst Socialnet vorgestellte Literatur handelt, ist (auch) der Tatsache geschuldet, dass es hier nur um Hinweise und Anregungen für theoretisches und praktisches, wissenschaftliches Arbeiten gehen kann.

Grundfrage Gerechtigkeit

Die dikaiosynê, die Gerechtigkeit, wird bereits bei den griechischen Philosophen als Rechtssinn und Grundauffassung vom guten und richtigen Leben formuliert. Platon stellt sie als Tugend der Tugend über alle anderen Denk- und Verhaltensweisen der Menschen; und Aristoteles unterscheidet zwischen der ausgleichenden und austeilenden Gerechtigkeit. Während in der ersteren Tugend die Rechts- und Gesetzesgerechtigkeit zum Ausdruck kommt, geht es in der zweiten Ausdifferenzierung um die Verteilungsgerechtigkeit.Mit Rawls „Theorie der Gerechtigkeit“ (1971/1975) wird die neuzeitliche Auffassung konkretisiert durch die Festlegung zum einen auf die Prinzipien Freiheit und Gleichheit, zum anderen durch die Forderung nach sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit für jeden Menschen. Die Feststellung, dass unsere Welt, in der wir Menschen leben, nicht gerecht sei, ist eine vielfach wiederholte, in Analysen und Prognosen festgestellte Tatsache. Die Suche nach globalen Gerechtigkeitsperspektiven beginnen und enden immer in der Zusammenschau der lokalen und globalen menschlichen Bedürfnisse und Hoffnungen. Im philosophischen, ethischen, gesellschaftlichen und politischen Theoriediskurs zur globalen Gerechtigkeitsproblematik haben sich im wesentlichen zwei Auffassungen herausgebildet, die sich argumentativ und praktisch konträr gegenüber stehen. Die wissenschaftliche Debatte reicht dabei von der Suche nach Anschluss-Argumenten, bis hin zur themen- und auffassungszentrierten Beweisführung: Kosmopolitismus versus Partikularismus. Während auf der einen Seite der „gerechtigkeitstheoretische Kosmopolitismus“ die globale Gerechtigkeit und die moralische Bedeutsamkeit als Grundpfeiler der Theorie setzen, stellt der „gerechtigkeitstheoretische Partikularismus“ fest, dass sich die „Gerechtigkeitsprinzipien nicht über den gesamten Erdball erstrecken, sondern dass sie auf ganz bestimmte Domänen der Gerechtigkeit beschränkt sind“. Es ist deshalb hilfreich, für die individuelle und gesellschaftliche Pfadfindung die verschiedenen Positionen kennen zu lernen und zu vergleichen [5].

Erkennen, dass uns die jeweils andere Geschichte unterschiedlich gemacht hat

Ich bin anders, weil ich Ich bin! Die von den Vereinten Nationen im Rahmen der Weltdekade für kulturelle Entwicklung (1988 – 1997) etablierte Weltkommission für Kultur und Entwicklung hat in ihrem Bericht „Unsere kreative Vielfalt“ (1995) eine globale Ethik für eine humane Weiterexistenz und –entwicklung der Menschheit gefordert und dafür als Grundlage „das Ethos der universalen Menschenrechte“ benannt: „Alle Menschen werden mit gleichen Rechten geboren und haben Anspruch auf diese Rechte, unabhängig von Klasse, Geschlecht, Rasse, Gemeinschaft oder Generation“. In den in der Menschheitsgeschichte immer wieder aufflammenden Konflikten über Anderssein, Dominanz, Höherwertigkeitsvorstellungen und Unterdrückung, wird genau diese Ethik missachtet und außer Kraft gesetzt. Die Ursachen und Schwierigkeiten von Ausgrenzung und der Definition, wer zu einer Gesellschaft gehören soll und darf und wer nicht, gründen ja immer wieder in den irrigen Vorstellungen, wie sie Ethnozentrismus und Rassismus hervorbringen. Der britische Soziologe Stuart Hall, Mitbegründer der Cultural Studies, hat dies in einem einleuchtenden Satz so formuliert: „Ich kann nicht so tun, als sei ich du. Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du gemacht hast. Ich kann mir nicht deinen Kopf zerbrechen…“. In einem Gedicht heißt das: „Lass mich ich sein!“ Würden du und ich, Politiker, Ideologen und „Gesellschaftswisser“ dies stärker bedenken, wären die Positionen zu Integration, Assimilation, Anpassung … erträglicher, als sie sich – auch Hier und Heute – darstellen. Es würde auch die Erkenntnis wachsen können, dass menschliches Zusammenleben, kulturell und interkulturell, immer von Konflikten umgeben ist und damit der „Konflikt“ als ein ganz natürlicher und elementarer Zustand und Prozess eines friedlichen menschlichen Zusammenlebens darstellt, ja „Konflikt als paedagogicum“ anzusehen ist (Heinz Dedering). „Kultur kann im weitesten Sinn als Bedeutungssystem aufgefasst werden, das sich je nach historisch-spezifischem Kontext über unterschiedliche Praktiken auf allen Ebenen der Lebensweise spezifischer gesellschaftlicher Gruppen ausdrückt“, was bedeutet: Individuelles und gesellschaftliches Denken und Handeln als kulturgeprägte Verhaltensweisen und Orientierungsmuster zu begreifen. Nur so nämlich ist zu verstehen, dass „Kultur … untrennbar mit dem Gesellschaftlichen und Politischen verknüpft“ ist [6].

Krisen sind überall – sind Krisen normal?

Große Krisen, kleine Krisen, Finanz- und Wirtschaftskrisen, institutionelle Krisen, persönliche Krisen …, wohin man schaut, liest und hört, überall ist die Rede von den Krisen. Das Elend ist überall! Die vielfältigen, seit Jahrhunderten immer wieder artikulierten Aufforderungen, dass der Mensch sein Leben und damit sein Denken und Handeln, lokal und global, ändern müsse (vgl. dazu z. B. die Welt-Prognosen, wie sie vom Club of Rome und anderen Alarm-Einrichtungen an die Menschen gerichtet werden), scheinen das Menschheitsgewissen nur mäßig und wenig erfolgreich zu tangieren. Das Worldwatch Institute in Washington stellt in dem jährlich erscheinenden Bericht zur Lage der Welt fest, dass der Planet Erde, der Lebensraum der Menschen also, vor der Überhitzung stehe (siehe die Rezension zu Worldwatch Institute, Hrsg., Zur Lage der Welt 2009, Münster 2009). Und der dringende Appell, den die Weltkommission „Kultur und Entwicklung“ in ihrem Bericht 1995 formuliert hat, bleibt – so scheint es – papierenes Dokument: „Die Menschheit steht vor der Herausforderung umzudenken, sich umzuorientieren und gesellschaftlich umzuorganisieren, kurz: neue Lebensformen zu finden“ [7]. Wir leben in einer „Weltrisikogesellschaft“ (Ulrich Beck), die davon gekennzeichnet ist, dass Furcht eine eigene Wirklichkeit schafft und einen humanen Paradigmenwechsel schier unmöglich macht, weil die Daseinspaare Sicherheit und Risiko sich kongruent zueinander verhalten und es anscheinend so schwierig ist, den notwendigen gesellschaftlichen, ökonomischen, individuellen, kulturellen, lokalen und globalen Wandel zu vollziehen [8].

(Über-)Leben und (Über-)Leben lassen

Überlebenskünstler, so werden Menschen bezeichnet, die die Kunst beherrschen, zu (über-)leben. Bezeichnenderweise werden sie entweder, wie in der gleichnamigen US-Filmkomödie aus dem Jahr 1983, als komische Typen, die sich tollpatschig in ihrer Umgebung bewegen und trotz der komischen Sachen, die sie erleben, überleben; oder als künstliche Wesen, wie etwa in den Star Wars-Serien, die nicht von dieser Welt sind. Überleben als ein Lebensziel wird auch gespielt, in den Survivar-US-TV-Shows und in den tumben Fernseh-„spielen“ nach dem Motto: „Nur einer kommt durch“. Survivalismus. Überlebenskunst, wird eine Lebenseinstellung bezeichnet, die dazu dienen soll, vorhersehbare (lebens-)gefährliche Situationen einzuüben, zu trainieren, um sie bei einem tatsächlichen Stattfinden als „lebensrettend“ anwenden zu können. Daraus sind Managerkurse, Urlaubsangebote und Abenteuer-Events entstanden, die Menschen freiwillig mitmachen und sogar viel Geld dafür bezahlen. Es muss also etwas dran sein an dem Willen zum Überleben. Und es scheint so, dass diese Anstrengungen nicht nur das physische, sondern auch das psychische und das eu zên, das „gute Leben“ (Aristoteles), betreffen. Damit begeben wir uns auf das Feld der „Lebens“- Forschung, das der Philosophie und der angewandten Wissenschaften. Kieler Forscher, so meldete im Februar 2009 WELT-Online, spekulierten darüber, dass es so etwas wie ein „Methusalem-Gen“ für das menschliche Leben geben müsse. Ein Stoff im Blut von Menschen, die (obwohl sie lebensgefährlich leben – Rauchen, Trinken, keinen Sport treiben, sich ungesund ernähren… ; als Beispiel wird dabei oft der mittlerweile 105jährige Schauspieler und Operettenstar Johannes Heesters angeführt) älter werden als vergleichbare Probanden. Und sie haben aus dem Blut von Greisen ein Gen heraus gefiltert, das sie Foxo 3 A nennen und eine Rolle beim menschlichen Insulinstoffwechsel spielt. Der ernüchternde Hinweis, dass dieser Stoff im Erbgut der betreffenden Menschen vorhanden sei und (noch?) nicht erzeugt werden könne, jedoch grenzt die Erwartungen ein, dass der legendäre „Jungbrunnen“ gefunden sei. Damit wir uns am Märchen vom „ewigen Leben“ nicht allzu lange aufhalten, geht es hier eher darum, wie Menschen (lebens-)gefährliche Situationen bewältigen, dabei berücksichtigend, dass das Leben eines der gefährlichsten ist. Da hilft vielleicht die Lebensweisheit, die an die Aufmerksamkeit zum Leben appelliert:„Indem Sie aus jedem Atemzug das Beste machen, erheben Sie ihr Dasein zum wahren Leben“ [9].

Tugenden sind erstrebenswerte Charaktereigenschaften

Die Frage nach den Tugenden, die Menschen haben, zumindest anstreben sollten, wird im philosophischen Denken immer wieder gestellt. Der griechische Philosoph Platon weist vier Kardinaltugenden aus: Besonnenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Weisheit. Aristoteles unterscheidet dianoetische und ethische Tugenden, die sich jeweils entweder aus dem gemeinschaftlichen Dasein der Menschen ergeben, oder durch ein gutes Handeln bestimmt sind. Nach der Nikomachischen Ethik ist die ethische Tugend eine Haltung, „die von Entscheidung getragen ist und in einer Mitte für uns besteht, die durch die Vernunft bestimmt wird“ (Otfried Höffe, Aristoteles-Lexikon, Kröner-Verlag, Stuttgart 2005, S. 79). Der römische Kirchenlehrer Hieronymus sieht die Laster benachbart zu den Tugenden. In Sprichwörtern und Aphorismen werden die Tugenden gelobt und die Laster verurteilt, und es wird kritisiert und sich lustig gemacht über die oftmals vergeblichen Bemühungen, ein „tugendhafter Mensch“ zu sein, ahnend, dass sich das unvollkommene Lebewesen Mensch zwischen den gegensätzlichen Polen von Gut und Böse, Altruismus und Egoismus, Ordnung und Unordnung hin- und her bewegt. Anzustrebende Tugenden als Haltungen und Charakteristika eines Individuums sind immer auch Rufe nach Ordnungen und Gewissheiten in der sich immer interdependenter, entgrenzender und unsicher werdenden (Einen?) Welt. Das Bedürfnis nach Klassifizierung, insbesondere in politischen, gesellschaftlichen und beruflichen Zusammenhängen wird lauter. Zu wissen, wer man selbst ist und der andere, ob in der Nähe oder in der globalen Ferne, fokussiert in deutlichem Maße die Frage nach dem Leben Hier und Heute. Es ist die Frage nach dem humanen Umgang der Menschen miteinander, empathisch und friedlich, oder abweisend und aggressiv. Ist der Mensch des Menschen Freund oder Feind? Ist er anthrôpos oder lupos? Ist es die Gewalt, oder die Liebe, die das Zusammenleben der Menschen bestimmt? Diese uralten Fragen sind aktueller denn je, in einer Zeit, in der sich Empathie und Humanität als Überlebensanker der Menschheit darstellen [10]. Ein weiterer Aspekt ist hier zu erwähnen, ohne den ein tugendhaftes Leben nicht denkbar ist: Die Komplexität des Vertrauens [11], ebenso wie die Herausforderungen,die sich für eine globale Ethik durch den Menschenrechtsdiskurs ergeben [12] Über deutsche Tugenden gibt es Vermutungen und Gewissheiten, Spekulationen und Illusionen, Ideen und Ideologien. Sie werden als Spiegelbilder veranschaulicht und als Zerrbilder dargestellt, sie entwickeln sich als Typen und Stereotypen. Die legitime und notwendige Frage: „Wer bin ich?“ wird nicht selten zum Irrlicht bei dem Unterfangen, Eigenschaften von Bevölkerungsgruppen und Völkern als Tugenden und Untugenden herauszufiltern. In der Geschichte der Menschheit hat es immer wieder Versuche gegeben, so genannte Charaktereigenschaften zu benennen, die ein Volk kennzeichnen: Der Deutsche ist …, der Italiener…, der Asiate…, der Afrikaner…, der Jude… In Befragungen und soziologischen Studien werden Vor- und Einstellungen von Menschen eines Landes oder einer Region zu denen in anderen Ländern und Kontinenten verglichen. Die dabei entstehenden Tabellen markieren Sympathie und Antipathie zu anderen Völkern. Sie stellen sich allzu oft als Vorurteile heraus, die in einer Mehrheitsgesellschaft und Kultur gemacht und tradiert werden [13]. Eine Tugend fällt nicht vom Himmel. Sie wird zwar, soweit es sich um religiös motivierte Haltungen handelt, als Gebote gesetzt und kritisiert [14], doch um sie im individuellen und gesellschaftlichen Leben zu entwickeln und wirksam werden zu lassen, bedarf es der Reflexion und des Gebrauchs des Verstandes. So ist es durchaus sinnvoll, die Frage nach den „deutschen Tugenden“ zu stellen, wie sie in der eigenen Wahrnehmung und durch Menschen aus anderen Kulturen gesehen werden. Der promovierte Historiker, Unternehmensberater und Ethnologe Asfa-Wossen Asserate gilt als einer, dem es gelingt, seine Beobachtungen als Äthiopier zu verbinden mit denen eines seit mehr als vierzig Jahren in Deutschland Lebenden. Sein interkultureller Blick auf die deutschen Befindlichkeiten ist deshalb nicht nur ein oberflächlicher und vorübergehender, sondern ein gefestigter und intimer. Mit gutem Recht kann er sagen: „Ich gehöre zu euch, auch als deutscher Staatsangehöriger, und deshalb erlaubt mir, dass ich euch und uns beobachte, anschaue und frage: Was sind deutsche Tugenden?“ [15].

Zur Lage der Welt

Egoismus, Ethnozentrismus, Rassismus und Kapitalismus sind inhumane Eigenschaften, die es zu überwinden gilt. Auch wenn dieser Wunsch eher einer Illusion denn einem Ideal nahekommt, bedarf es des Fingerzeigs auf die Missstände in dieser Welt. Über die Gier, die Menschen antreibt, um ein materielles Immer-Mehr zu erlangen, wird vielfach spekuliert, vermutet, geklagt und argumentiert. Die katastrophalen und unverantwortlichen Auswirkungen auf individuelles, gesellschaftliches, lokales und globales Dasein der Menschen werden aufgezeigt und angeprangert. Argumente und Analysen werden seit Jahrzehnten vorgelegt. Intellektuell, moralisch, psychologisch, theoretisch und praktisch sind es die mahnenden Worte, die uns darauf aufmerksam machen, dass eine gerechtere (Eine?) Welt nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, damit die Menschheit sich human weiterentwickeln und existieren kann. Materialismus- und Kapitalismuskritik ist zwangsläufig System- und Konsumkritik; was bedeutet, dass der kritische Umgang mit den Ressourcen der Erde (eigentlich) Bestandteil der dem Menschen angeborenen Vernunftbegabung sein sollte. Dass dies in der Möglichkeitsform formuliert wird, heißt allerdings auch, dass das Wirken des menschlichen Verstandes nicht per se und auch nicht gottgegeben ist, sondern der Anstrengung und intellektuellen Anstrengung bedarf. Zwar ist die Erkenntnis, „das Mehr wird, wenn wir teilen“, mittlerweile sogar nobelpreiswürdig geworden [16], doch die lokal- und globalgesellschaftliche Wirklichkeit hinkt erheblich hinter den Erkenntnissen hinterher. Der Heidelberger Philosoph und Befreiungstheologe Ulrich Duchrow appelliert mit seinem Buch „Gieriges Geld“ an die religiös gläubigen Menschen überall in der Welt. Er ist davon überzeugt, dass, wenn „auch nur eine wachsende Minderheit in den Glaubensgemeinschaften sich auf ihre Quellen zurückbesinnen und an der Seite der geschundenen Menschen und Erde handeln würde, sähe die Welt schon morgen anders aus“. Gier, als Denk- und Verhaltensweise, ist menschengemacht. Die Krisen, die die Menschheit bedrohen – von der Umwelt-, bis zur Finanzkrise – beruhen auf der „Sucht der Gier“, die durch eine neue Kultur einer „humanen Empathie“ (Jeremy Rifkin) überwunden werden muss. Die allzeit bereite Frage „Rechnet sich das für mich?“ muss umgewandelt werden in die Erkenntnis, dass es eines klaren, mitfühlenden Sehens und Verstehens bedarf, dass ein klares Urteilen über Alternativen angesagt und ein klares Handeln notwendig ist, um einen Perspektivenwechsel zustande zu bringen. Mit diesen Grundkategorien eines christlichen, befreiungstheologischen Bewusstseins – Sehen, Urteilen, Handeln – argumentiert der Autor, dass „die Umsetzung dieser Erkenntnisse (zwar) nicht das Paradies auf Erden bringen, aber vielleicht die Hölle, in der ein Viertel der Weltbevölkerung leben muss und die dabei ist, den Erdball zu verschlingen, zurückdrängen (würde)“ [17].

Perspektivenwechsel

Eine andere, bessere, gerechtere und friedlichere Welt ist möglich. Dieser Optimismus ist es, der die Alternativen zur bestehenden, unbefriedigenden Situation in der Welt hervorbringt. Dazu bedarf es (nur!), aus der selbstverschuldeten Ignoranz auszubrechen.Die Menschheit muss in ihrer Existenz einen Perspektivenwechsel vollziehen, will sie überleben. Das ist keine fatalistische Erkenntnis, sondern eine Einsicht, die mittlerweile in vielfältiger Weise auf den Tisch des menschlichen Lebens gelegt wurde; etwa durch die Berichte an den Club of Rome, dass die Grenzen des Wachstums erreicht seien (1972), dass sich die Menschheit am Wendepunkt ihrer Geschichte befinde (1974), dass die Welt im Jahr 2000 noch übervölkerter, verschmutzter, ökologisch noch weniger stabil und für Störungen anfälliger sein wird als 1980 (Global 2000. Bericht an den Präsidenten), dass „throughput growth“, Durchflusswachstum eingestellt und eine tragfähige Entwicklung auf der Erde eingeleitet werden müsse (Brundtland-Bericht 1987), dass die Menschheit an einem entscheidenden Punkt ihrer Geschichte angelangt sei, (Agenda 21, 1992) und dass die Menschheit vor der Herausforderung stehe umzudenken, sich umzuorientieren und gesellschaftlich umzuorganisieren und neue Lebensformen finden (Weltkommission „Kultur und Entwicklung“, 1995) und erkennen müsse, dass der Mensch zur Erde und nicht die Erde dem Menschen gehöre (MAB). Dass die Einsichten in ein Umdenken trotz der zahlreichen Warnungen, Prognosen und Analysen scheinbar bei den Menschen so wenig wirksam werden, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden und die lokalen und globalen Katastrophen auf allen Gebieten des menschlichen Lebens zunehmen, lässt nicht wenige hilflos und resignativ zurück. In den jährlich erscheinenden Berichten des New Yorker Worldwatch Institute „Zur Lage der Welt“ wird vor der Überhitzung des Planeten Erde gewarnt (2009), „Hunger im Überfluss“ attestiert (2011) und die Gier der Menschen nach Immer-Mehr angeprangert (2012). Da sind es Hoffnungsschimmer und Lichtblicke, dass es den Menschen, als vernunftbegabte und politische Lebewesen doch gelingen könne, die Mauern der Selbstsucht und der Uneinsichtigkeit zu überwinden und für einen nachhaltigen Lebensstil einzutreten. Es sind meist unspektakuläre und als selbstverständlich daherkommende Aktivitäten, die solidarische Wege aufzeigen [18], sich als „Samenkörner“ von sozialen Initiativen darstellen [19],  auffordern, „dem Fluch des niedrigen Preises ab(zu)schwören, … dem Fluch der niedrigen Kosten den Garaus (zu) machen, … dem Fluch der hohen Renditen aus(zu)treiben, … dem Fluch des mächtigen Mainstreams ein(zu)dämmen, …den Fluch der falschen Kundenorientierung (zu) bekämpfen und dem Fluch der großen Konzerne die Stirn (zu) bieten“ [20]. Mit der Metapher „Tanz des Lebens“ drückt die 1929 geborene US-amerikanische Systemwissenschaftlerin und Buddhismus lehrende Joanna Macy mit der Theorie der „Tiefen Ökologie“ aus, dass die Erde ein lebendes, ganzheitliches System ist, in dem alle Dinge miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Ob die Welt als Schlachtfeld, als Falle oder als Geliebte und Teil meiner selbst betrachtet wird, bestimmt das Weltbild. Mit dem Zuspruch „Sei du selbst!“ beeinflussen ihre Ideen und Aktivitäten Bewegungen für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt. „Die Krise(n), die unseren Planeten bedrohen, sind von Menschen gemacht, sie entspringen einem untauglichen, krankhaften Verständnis vom Selbst“ [21].

Ichsein und Anderssein sind Menschenrechte

„Der Andere könnte ich selber sein“, diesem überraschenden Befund sollte man jedem Menschen gönnen. Denn damit würde entdeckt, dass Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen nicht etwas Fremdgeleitetes und Auferlegtes, sondern Eigenes ist. Das 1999 gegründete Sir Peter Ustinov-Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen in Frankfurt/M. hat bei der Jahrestagung 2003 die Thematik „Ressentiment und Konflikt“ in Wien thematisiert. Der Historiker, em. Professor der TU Berlin, Antisemitismusforscher und Publizist, Wolfgang Benz, hat die Tagung wissenschaftlich vorbereitet und geleitet. „Welche Vorurteile und Feindbilder drücken unserer Zeit den Stempel auf?“ – diese Frage bestimmte die Vorträge und Diskussionen, und zwar mit Blick auf Deutschland, Europa und die Welt. Es lassen sich Parallelen zu den historischen Ressentiments, Vorurteilen und Rassismen gegen Minderheiten in den europäischen Gesellschaften ziehen; und die bekannten Parolen und Demagogien, wie „Furcht vor fremder Macht“, als „Ausgrenzungen bis hin zur Vernichtung des unwerten Lebens“ und als „Verteidigung von abendländischen Werten“, zeigen sich auch Hier und Heute alltäglich und virulent: „Der Trend zum Vorrang ökonomischen Nutzens und sozialen Erfolgs, der Ausgrenzung und Diskriminierung von Gruppen für selbstverständlich hält, vergiftet nicht nur das gesellschaftliche Klima, sondern bedroht die Demokratie“. Sprachgebräuchlichkeiten, wie sie mit Pamphleten wie Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ öffentliche Aufmerksamkeiten erreichen (was im übrigen den Antirassismus-Ausschuss der Vereinten Nationen im April 2013 veranlasste, Kritik an den laschen Gegenreaktionen in Deutschland zu üben) und zunehmende, rassistische und fremdenfeindliche Übergriffe in europäischen Ländern, sind Anlass genug, dass Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Politik und Gesellschaft Positionen beziehen, um die Gefahren aufzuzeigen, die nicht nur zur Entsolidarisierung in den eigenen Gesellschaften und zur Ausgrenzung von Minderheiten führen, sondern auch global Menschlichkeit und Menschenrechte bedrohen. Die Diskussionen und Ergebnisse lassen sich als eine Bestandsaufnahme der Situation in Deutschland und Europa lesen [22].

„Autonomie“ – Zauber- oder Erfüllungsbegriff?

Autonomie als einerseits abgeschriebener, überholter, andererseits als aktuell moderner und perspektivenreicher Begriff wird im wissenschaftlichen Diskurs hoch gehandelt. Insbesondere in der Soziologie geht es bei den Fragestellungen nach der Bedeutung von Autonomie für soziale Daseinsformen und -existenzen darum, den normativen, öffentlichen Begriffsverwendungen deskriptive und analytische Beschreibungen entgegen zu setzen. Das erfolgt zum einen dadurch, Autonomie als gesellschaftlichen Wert zu definieren; zum anderen aber – und das in zunehmendem, engagiertem Maße – werden Theorie- und Praxisfragen danach gestellt, wie Autonomie konzeptionell gefasst ist und Autonomiegewinne und- verluste empirisch zu ermitteln sind. Die Paradigmen, wie sie sich zu den Bestandsaufnahmen und Analysen über Freiheit und Gemeinschaft, Normativität und Kritik, Wahrheit und Ideologie, Recht und Subjektivität, Kapitalismuskritik und Klassenkampf und Politische Praxis Hier und Heute darstellen, verweisen einerseits darauf, dass mit dem traditionellen Begriff der Autonomie eher Beziehungslosigkeit und Isolation entstehen, die wiederum zu Einschränkungen bei den Ansprüchen für eine autonome Lebensführung führen [23] andererseits zeigt sich an der Kritik am traditionellen Autonomie-Paradigma, dass sich der Mensch als homo faber durch denkendes Tun erschafft und entwickelt: Kooperation verbessert die Qualität des sozialen Lebens. Darin steckt der Gedanke: Global denken, lokal handeln. So lässt sich Gemeinschaft als ein „Prozess des In-die-Welt-Kommens vorstellen, in dem die Menschen den Wert direkter persönlicher Beziehungen und die Grenzen solcher Beziehungen herausarbeiten“ [24]. Die von der Wilhelms-Universität in Münster herausgegebene Zeitschrift „Theoretische Soziologie“ (ZTS) will mit ihren Beiträgen  „die wissenschaftlichen Diskussionen zwischen unterschiedlichen Theorierichtungen wie auch allgemein den Austausch zwischen theoretischer und methodologischer Grundlagenforschung, zwischen methodischen Reflexionen und Verfahren und den vielfältigen empirischen Forschungsprogrammen und Spezialdisziplinen der Soziologie ... fördern“. Im zweiten Sonderband wird die Frage „Braucht die Soziologie einen ‚Autonomiebegriff“ disziplinär und interdisziplinär diskutiert. Die Ergebnisse zeigen auf, dass der Autonomiebegriff zwar in wissenschaftlichen Forschungszusammenhängen und im öffentlichen Diskurs eine bedeutsame Aufmerksamkeit erfährt, jedoch im soziologischen Theoriediskurs nicht ausreichend und systematisch Beachtung findet [25].

Public Health

Jeder Mensch hat das Recht auf einen für die Gesundheit und das Wohlergehen von sich und seiner Familie angemessenen Lebensstandard, einschließlich ausreichender Ernährung, Bekleidung, Wohnung, ärztlicher Versorgung und notwendiger sozialer Leistungen, sowie ferner das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität, Verwitwung, Alter oder von anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände. Das wird in Artikel 25 der „globalen Ethik“, wie die von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 proklamierte Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als allgemeingültige und nicht relativierbare Menschheitsnorm bezeichnet wird, zum Ausdruck gebracht. Die am 7. April 1947 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen gegründete World Health Organisation (WHO) setzt sich zum Ziel, „einen möglichst guten Gesundheitszustand für alle Menschen ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Anschauung und der wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Stellung zu erreichen“. Sie versteht „Gesundheit“ nicht nur als Freisein von Krankheit oder Gebrechen, sondern als einen Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens (Klaus Hüfner, Die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen. Strukturen, Aufgaben, Dokumente, UN-Texte 35, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen / Deutsche UNESCO-Kommission, Bonn 1986, S. 354). In allen Bestandsaufnahmen zur Lage der Welt, angefangen von den Berichten an den Club of Rome, bis hin zu den Millennium Development Goals von 2000 / 2011 / 2015, wird die existentielle, globale Bedeutung der Werte Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit mit den gesellschaftlichen und staatlichen Aufgaben einer Gesundheitspolitik verbunden. „Es geht nicht mehr nur um einzelne prioritäre Gesundheitsprobleme, sondern es gilt, in allen Ländern der Welt universell zugängliche Gesundheitssysteme aufzubauen“. Durch die sich immer interdependenter und entgrenzender entwickelnde (Eine?) Welt erhält die Bedeutung von Public Health als bevölkerungs- und wohlstandsbezogene Aufgabe mit Global Health eine neue Dimension. Sie stellt sich als internationale Perspektive und Herausforderung nicht nur für Professionen in den Gesundheits- und Sozialdiensten dar, richtet sich nicht nur an in globalen Entwicklungszusammenhängen Tätige, sondern fordert Aufmerksamkeit von allen, denen die Schaffung einer gerechten, sozialen und humanen Weltzivilisation ein Anliegen ist. Die Gesundheitswissenschaftler Oliver Razum von der Universität Bielefeld, Hajo Zeeb von der Universität Bremen, Olaf Müller und Albrecht Jahn von der Heidelberger Ruprecht Karls Universität legen einen Sammelband vor, mit dem Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Disziplinen die vielfältigen Wertevorstellungen diskutieren und mit einem ganzheitlichen Blick das Lebensgut „Gesundheit“ auf den aktuellen, globalen Prüfstand stellen [26].

Prozesse, die die Welt bewegen, agieren netzwerkartig

Der am Institut d´Études Politiques de Paris (IEP) lehrende Soziologe und Philosoph Bruno Latour wird mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten hochgelobt. Die Zeitung Le Monde bezeichnet ihn sogar als „Hegel unserer Zeit“. Er ist in der Tat mit zahlreichen, bedeutenden Werken in die Öffentlichkeit getreten; und mit seinem unkonventionellem Denken hat er eine Reihe von Paradigmenwechsel vollzogen, die traditionelle Praktiken und Prozesse aus den Angeln gehoben haben. So hat er, zusammen mit anderen, in den 1980er Jahren die „Akteur-Netzwerk-Theorie“ (ANT) entwickelt, die davon ausgeht, dass die Prozesse, die die Welt bewegen, netzwerkartig agieren, was bedeutet, dass die sozialen Elemente aus verschiedenen Zusammenhängen bestehen, sich aber in ihren unterschiedlichen Phänomene und Wirkungsweisen gegenseitig ergänzen, miteinander korrelieren und Handlungspotentiale anbieten. Es geht darum, mit dem Geist und den Werkzeugen der Wissenschaft „Assoziationen nachzuzeichnen“; ja vielleicht sogar eine „Assoziologie“ daraus zu machen. Dabei stellt „sozial“ einen „Verknüpfungstyp zwischen Dingen (dar), die selbst nicht sozial sind“. Mit der ANT will Bruno Latour im wissenschaftlichen, intellektuellen und alltäglichen Diskurs eine neue Form einer digitalen Kommunikation kreieren, die den möglichen Wahrheiten in der Welt näher kommt, als dies mit den üblichen, traditionellen Mitteln und Gewohnheiten möglich ist. Es geht darum, den „Widerspruch zwischen den Erfahrungen der Welt und den Berichten, in denen darüber … Rechenschaft gegeben wird“ aufzulösen, zumindest aber habhafter zu machen. Der Originaltitel seines neuen Werkes, das er 2012 in der Pariser Éditions Découverte vorgelegt hat, lautet: „Enquête sur le mode d´existence. Une anthropologie des modernes“. Der Suhrkamp-Verlag bringt es mit dem deutschen Titel „Existenzweisen. Eine Anthropologie der Modernen“ heraus. Bemerkenswert dabei ist, dass Latour nicht von der „Moderne“ spricht, sondern von den „Modernen“, womit er zum Ausdruck bringen will, dass die modernen Entwicklungen so vielfältig sind und betrachtet werden müssen, wie Menschen und Gesellschaften sind [27]

Lebenswandel

Die Vieldeutigkeit des Begriffs regt an, über die vielfältigen Formen, Lebens- und Ausdrucksweisen menschlicher Existenz nachzudenken und dabei die Mühen und Phantasien, Theorien und Wirklichkeiten des anthrôpos als zôon politikon zu bedenken. Auf den wissenschaftlichen Feldern der Sozialwissenschaften wird die Frage, wie der Mensch auf die notwendigen Wandlungs- und Veränderungsprozesse reagiert, engagiert diskutiert. Mit den ausgewählten Schriften sollen diese Herausforderungen skizziert werden. Autor
Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
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[1] Deutsche UNESCO-Kommission. Menschenrechte. Internationale Dokumente, Bonn 1981, S. 48; vgl. dazu auch: Peter Bier, Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde, 2013, zur Rezension

[2] Jos Schnurer, Wer philosophiert – lebt! 28.01.2014, zur Materialie

[3] Jacob A. Goedhart, Über-Leben, 2006, zur Rezension

[4] Luc Ferry, Leben lernen. Eine philosophische Gebrauchsanweisung, 2009, zur Rezension; siehe auch: Matthias Horx, Das Buch des Wandels. Wie Menschen Zukunft gestalten, 2009, zur Rezension

[5] Christoph Broszies / Henning Hahn, Hrsg., Globale Gerechtigkeit. Schlüsseltexte zur Debatte zwischen Partikularismus und Kosmopolitismus, 2010, zur Rezension

[6] Wilhelm Berger / Brigitte Hipfl / Kirstin Mertlitsch / Viktoria Ratkovic, Hrsg., Kulturelle Dimensionen von Konflikten, 2010, zur Rezension

[7] Deutsche UNESCO-Kommission, Unsere kreative Vielfalt. Bericht der Weltkommission „Kultur und Entwicklung“ <1995>, 2. erweit. Ausg., Bonn 1997, S. 18

[8] Frank Ettrich / Wolf Wagner, Hrsg., KRISE und ihre Bewältigung. In Wirtschaft, Finanzen, Gesellschaft, Medizin, Klima, Geschichte, Moral, Bildung und Politik, 2010, zur Rezension

[9] Ben Sherwood, Wer überlebt? Warum manche Menschen in Grenzsituationen überleben, andere nicht, 2009, zur Rezension; siehe auch: Gerd Gigerenzer, Risiko. Wie man die richtigen Entscheidungen trifft, 2013, zur Rezension

[10] Günter Gödde / Jörg Zirfas, Hrsg., Takt und Taktlosigkeit. Über Ordnungen und Unordnungen in Kunst, Kultur und Therapie, 2011, zur Rezension

[11] Martin Hartmann, Die Praxis des Vertrauens, 2011, zur Rezension

[12] Hans Joas, Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte, 2011, zur Rezension sowie: ders., Sind die Menschenrechte westlich?, 2015, zur Rezension

[13] Anton Pelinka, Hrsg., Vorurteile. Ursprünge, Formen, Bedeutung, 2012, zur Rezension

[14] Maxi Berger / Tobias Reichardt / Michael Städtler, Hrsg., „Der Geist geistloser Zustände“. Religionskritik und Gesellschaftstheorie, Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2012, wzur Rezension

[15] Asfa-Wossen Asserate, Deutsche Tugenden. Von Anmut bis Weltschmerz, 2012, zur Rezension

[16] Elinor Ostrom, Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter, 2011, zur Rezension

[17] Ulrich Duchrow, Gieriges Geld. Auswege aus der Kapitalismusfalle – Befreiungstheologische Perspektiven, 2013, zur Rezension; siehe auch: Gerhard Hauck, Globale Vergesellschaftung und koloniale Differenz, 2012, zur Rezension

[18] Philippe Pozzo di Borgo / Laurent de Cherisey, Jean Vanier, Ziemlich verletzlich, ziemlich stark. Wege zu einer solidarischen Gesellschaft, 2012, zur Rezension

[19] Maria Mies, Hrsg., Farida Akther. Samenkörner sozialer Bewegungen, 2011, zur Rezension

[20] Uli Burchardt, Ausgegeizt! Wertvoll ist besser – das Manufactum-Prinzip, 2012, zur Rezension

[21] Joanna Macy / Norbert Gahbler, Fünf Geschichten, die die Welt verändern. Einladung zu einer neuen Sicht der Welt, 2013, zur Rezension

[22] Wolfgang Benz, Hrsg., Ressentiment und Konflikt. Vorurteile und Feindbilder im Wandel, 2014, zur Rezension

[23] Rahel Jaeggi / Daniel Loick, Hrsg., Nach Marx. Philosophie, Kritik, Praxis, 2013, zur Rezension

[24] Richard Sennet, Zusammenarbeit. Was unsere Gesellschaft zusammenhält, 2012, zur Rezension

[25] Martina Franzen / Alena Jung / David Kaldewey / Jasper Korte, Hrsg., Autonomie revisited. Beiträge zu einem umstrittenen Grundbegriff in Wissenschaft, Kunst und Politik, 2014, zur Rezension

[26] Oliver Razum / Hajo Zeeb / Olaf Mueller / Albrecht Jahn, Hrsg., Global Health. Gesundheit und Gerechtigkeit, 2014, zur Rezension

[27] Bruno Latour, Existenzweisen. Eine Anthropologie der Modernen, 2014, zur Rezension