Lehrer bescheinigen Grundschülern schlechtere Gesundheit
DAK-Gesundheit will an 2.000 Schulen Präventionsprogramm starten
Schwächen in der Konzentration, Auffälligkeiten im Verhalten, Defizite in der Bewegung – in einer heute vorgestellten Forsa-Analyse ist die überwiegende Mehrheit der Lehrer der Meinung, dass sich der Gesundheitszustand der Grundschüler in den vergangenen zehn Jahren deutlich verschlechtert hat. Zugleich beobachtet fast ein Drittel aller Lehrkräfte auch eine Zunahme gesundheitlicher Probleme der Kinder innerhalb der ersten vier oder sechs Schuljahre. Viele befragten Lehrer fühlen sich auch selbst stark belastet. Jeder vierte befürchtet, frühzeitig aus dem Beruf ausscheiden zu müssen. In einer von der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit beauftragtren Analyse „Gesundheitsfalle Schule“ hatten sich 500 Lehrkräfte im gesamten Bundesgebiet zur eigenen Sicht auf die gesundheitliche Situation ihrer Schülerinnen und Schüler geäußert. Mehr als die Hälfte der Lehrer nimmt laut dieser Befragung wahr, dass Kinder immer häufiger Konzentrationsprobleme haben. Fast ebenso viele (45 Prozent) beobachten einen starken Anstieg von Verhaltensauffälligkeiten, motorische Defizite äußern 36 Prozent und psychosomatischen Beschwerden der Kinder erleben 27 Prozent der Befragten. Stark zugenommen habe nach Ergebnissen der DAK-Studie die Stressbelastung der Kinder. Die überwiegende Mehrheit der Lehrer (91 Prozent) bezeichnete die mediale Reizüberflutung durch Fernsehen, Computer und Co. als Stressfaktor Nummer eins. Auch Erwartungsdruck der Eltern ist aus Sicht von 83 Prozent der Lehrkräfte Auslöser für Stress bei Schülern. Zugleich bewerten die Befragten Angebote zur Stressentalstung oder Gesundheitsförderung an ihren Schulen als ausbaufähig. Gemeinsam mit der Cleven Stiftung will die DAK-Gesundheit nun in den kommenden Jahren rund 600.000 Schüler an 2.000 Schulen für ihr Gesundheitsprogramm fit4future gewinnen. Der Unternehmer Hans-Dieter Cleven hatte die Ursprungsidee für das Programm entwickelt und setzt sich mit dem Projekt seiner Stiftung bereits seit 2005 für Gesundheit an Schulen ein. In einer Weiterentwicklung mit aktuellen Präventions-Erkenntnissen soll es ab Mai ein Jahr zunächst in zehn deutschen Städten, darunter Berlin, Hamburg, Dresden, Stuttgart und Düsseldorf, zum Einsatz kommen. Jede teinehmende Schule soll drei Jahre lang professionell bei der Umsetzung von Maßnahmen zu Bewegung, Ernährung und Brainfitness begleitet und persönlich gecoacht werden. Auch Workshops für Lehrer gehören zum Programm. Darüber hinaus erhalten die Schulen Unterstützung bei ihrer Weiterentwicklung zu einer gesundheitsfördernden Schule. Anschließend soll die Initiative auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet werden. Evaluiert wird das Programm durch das Zentrum für Prävention und Sportmedizin an der Technischen Universität München. Schirmherr der Kampagne ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, nationaler Botschafter Ski-Star Felix Neureuther. Mehr zur DAK-Studie: www.dak.de/presseMehr zu fit4future: www.dak.de/fit4future
Quelle: Pressemitteilung der DAK Gesundheit vom 26. April 2016