Mehr Bildungsabschlüsse in Niedersachsens Justizvollzugsanstalten
Annähernd 1.500 Insassen niedersächsischer Justizvollzugseinrichtungen haben im Ausbildungsjahr 2017/2018 Bildungsangebote des niedersächsischen Justizvollzuges mit Erfolg genutzt. Dies stellt im Vergleich zum vorangegangenen Ausbildungsjahr eine Steigerung um 20 Prozent dar. Das teilt das Niedersächssiche Justizministerium mit.
Die erlangten Qualifizierungen reichten von Berufsorientierungen über Zusatzqualifizierungen bis hin zu Schul- und Ausbildungsabschlüssen. So haben 55 Insassen den Hauptschulabschluss erreicht, 38 Gefangene den Realschulabschluss erlangt und ein Gefangener sein Studium an der Fernuniversität Hagen abgeschlossen. Neben 69 abgeschlossenen Ausbildungen in Ausbildungsberufen - etwa in den Bereichen Bau und Gastronomie - waren viele Qualifizierungen durch Deutsch- und Integrationskurse zu verzeichnen: An 238 ausländische Gefangene konnten Sprachzertifikate vergeben werden.
„Mein Ziel ist es, das vielfältige Bildungsangebot in den Justizvollzugsanstalten zu erhalten und nach Bedarf neue schulische und berufliche Ausbildungsmöglichkeiten für Gefangene zu schaffen", sagt die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza. „Gefangene können durch eine Teilnahme an den Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ihre Haftzeit sinnvoll nutzen. Damit verbessern sie ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein künftig straffreies Leben - was wiederum der gesamten Gesellschaft zugutekommt."
Vielfach seien Gefangene bei Haftantritt schlecht gebildet und verfügen über wenig Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt. Gerade eine erfolgreiche Ausbildung, ein geregeltes Arbeitseinkommen und die damit verbundene Anerkennung sind jedoch oft entscheidende Faktoren für eine gelingende Resozialisierung und somit künftige Straffreiheit. Der fundierten Ausbildung gilt daher ein besonderes Augenmerk im Justizvollzug. Für das Jahr 2018 hat das Niedersächsische Justizministerium die Zahl der schulischen und beruflichen Aus- und Weiterbildungsplätze landesweit auf 1014 erhöht. Inzwischen kann rund ein Viertel der beschäftigungsfähigen Gefangenen an einer Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme im Justizvollzug teilnehmen.
Quelle: Pressemeldung des Niedersächsischen Justizministeriums vom vom 10. August 2018