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Menschen möchten von Menschen gepflegt werden - nicht von Robotern

Eine Umfrage der pronova BKK bringt ein wenig überraschendes Ergebnis: Nur drei von zehn Befragten können sich vorstellen, dass Teile ihrer Pflege von Robotern übernommen wird. Das generelle Problem der Pflege - viele Bedürftige, zu wenig Pflegende - soll nach Meinung der Befragten also anders gelöst werden: Durch bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt an. Laut Prognosen werden im Jahr 2035 mindestens vier Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein. Das sind rund ein Drittel mehr als heute. Angesichts der seit Jahren anhaltenden Debatte über Fachkräftemangel und Qualitätsdefizite in der Pflege wirkt diese Zahl geradezu bedrohlich. 

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Menschen sich vor allem eine humane Pflege wünschen, die von motivierten und als im Umgang angenehm wahrgenommenen Menschen durchgeführt wird. Auch wird Berufserfahrung als wichtiges Kriterium genannt. Da überrascht es nicht, dass sieben von zehn Befragten den Einsatz von Pflegerobotern strikt ablehnen.

Mit Blick auf das bekannte Fachkräfteproblem erwarten sich die Menschen deutliche verbesserte Bedingungen für die Menschen, die in der Pflege arbeiten oder sich für diesen Arbeitsbereich interessieren. Genannt werden z.B. angemessene Ausbildungsgehälter, bessere Entlohnung und verbesserte berufliche Perspektiven. Dies würde allerdings bedeuten, dass die Kosten der Pflege durch mehr Pflegebedürftige, einen besseren Personalschlüssel und eine gute Bezahlung der Pflegekräfte steigen würden.

Wer zahlt für eine bessere Pflege?

Von diesem offensichtlichen Problem distanzieren sich jedoch die meisten der Befragten. Sie wären nur bereit, mehr für die Pflegevorsorge zu zahlen, wenn entweder der eigene Verdienst höher ausfallen würde oder damit die Sicherheit verbunden wäre, selbst im Alter einen Anspruch auf gute Pflege zu erhalten. Hieraus wird einmal mehr deutlich, dass viele Menschen das Vertrauen in das "altbewährte" Umlagesystem verloren haben.

Die Umfrage wurde im Rahmen der Studie "Pflege von morgen" im August dieses Jahres durchgeführt. Befragt wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren,.


Quelle: Pressemitteilung der pronova BKK vom 18.12.2018