Nach der Konzertierten Aktion Pflege eine Reform der Pflegeversicherung?

Die Diakonie Deutschland und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) treten gemeinsam für eine Reform der Pflegeversicherung ein. Aus Anlass der bekanntgewordenen Konzertierten Aktion Pflege von drei Bundesministerien mahnen sie gemeinsam an, dass notwendige Verbesserungen nicht zu Lasten vonPflegebedürftigen und ihren Angehörigen gehen dürfen.

Eine faire tarifliche Bezahlung der Pflegekräfte, eine Personalbemessung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert und eine Neuordnung der Pflegeberufe sei nicht zum Null-Tarif zu haben, betonen beide Verbänd. Für die dafür nötige Refinanzierung der steigenden Personalkosten braucht es aus ihrer Sicht eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung.

Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, wird noch konkreter: "Das finanzielle Risiko für den Einzelnen und die Familie im Pflegefall muss auf ein tragbares Maß reduziert und der Eigenanteil an der Pflege gesenkt werden. Die entstehenden Mehrkosten müssen von den Kranken- bzw.
Pflegekassen übernommen werden."

Bodo de Vries, Vorstandsvorsitzender des DEVAP fordert: "Der Reformbedarf in der Pflege leitet sich auch aus dem demografischen Wandel ab, der uns längst erreicht hat. Wir brauchen dringend eine Pflegeversicherung, die eine echte Absicherung für pflegebedürftige Menschen darstellt. Dies nunmehr als Herausforderung zu deuten, ist in der Politik angekommen."

Der DEVAP hatte hier bereits ein Gutachten erstellen lassen und ein Konzept erarbeitet. Sozial.de berichtete. 

Um für eine Neuausrichtung der Pflegeversicherung zu werben, veranstalten beide Verbände gemeinsam insgesamt vier bundesweite Regionaltage Pflege, um mit diakonischen Trägern und Einrichtungen über die Herausforderungen zu diskutieren.


Quelle: Presseinformation der Diakonie Deutschland vom 17. Juli 2018