Neue Forschungsgruppe: Fluchtmigration und lokale Sozialpolitik

Am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) nimmt die neue Forschungsgruppe „Migration und Sozialpolitik" ihre Arbeit auf. Am Dienstag diskutieren Fachleute aus Wissenschaft und Praxis über Erfahrungen, Entwicklungen und den Stand der Forschung im im Gerhard-Mercator-Haus am Campus Duisburg.

Hintergrund der Einrichtung der Forschungsgruppe ist die wachsende Bedeutung der Kommunen in verschiedenen sozialpolitischen Bereichen.  Sie vernetzen Schulen und andere Bildungsangebote, sie versuchen Einfluss auf den lokalen Arbeitsmarkt zu nehmen und gestalten nicht zuletzt lokale Gesundheits- und Pflegelandschaften aus. Auch bei der Integration Geflüchteter haben Kommunen einen weitaus größeren Gestaltungsspielraum, als gemeinhin angenommen. Jüngste Untersuchungen zeigen beachtliche regionale Unterschiede bei der Auslegung und Umsetzung von Gesetzen.

Aber die Rolle der Kommunen beschränkt sich nicht auf die Ausführung andernorts getroffener Entscheidungen. An vielen Orten organisieren sie etwa Sprachkurse für Personen, die keinen Zugang zu den Integrationskursen des Bundes haben. „Kommunen gestalten Integration vor Ort aktiv aus. Sie haben einen großen Einfluss auf zukünftige Teilhabechancen Geflüchteter" betont IAQ-Direktorin Prof. Dr. Ute Klammer, die die Gelder für die Forschungsgruppe beim Bundesarbeitsministerium eingeworben hat.

Die Sozialpolitikforschung hält mit dem Bedeutungsgewinn der lokalen Ebene bislang nicht Schritt oder fokussiert sich einseitig auf die Handlungen kommunaler Verwaltungen. Die Forschungsgruppe dagegen untersucht nun das Zusammenspiel zwischen sozialpolitischen Maßnahmen und den Erfahrungen, Hoffnungen und Handlungsweisen geflüchteter Personen.

Mehr Informationen unter www.iaq.uni-due.de/aktuell/presse/2018/180126.php


Quelle: Presseinformation der Universität Duisburg-Essen vom 26. Januar 2018