Neuer Mädchenbericht von Plan International: Zu wenig Förderung in ärmsten Regionen

1,4 Milliarden Euro hat das Bundesentwicklungsministerium 2014 für Bildung ausgegeben, doch nur 126 Millionen flossen in die Grundbildungsförderung von Mädchen und Jungen in Entwicklungsländern. Über die Hälfte der Gelder blieb in Deutschland, zur Finanzierung ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen. Das ist das Ergebnis des Berichtes „Bildung für Mädchen in der Entwicklungspolitik – Die Bundesregierung auf dem Prüfstand“, den jetzt Plan International Deutschland veröffentlicht hat. Besonders betroffen von dieser ungleichen Verteilung seien Mädchen in vielen afrikanischen Ländern, denn in den ärmsten Ländern schließt nur gut die Hälfte aller Mädchen die Grundschule ab und nur jedes vierte Mädchen südlich der Sahara kann eine weiterführende Schule besuchen, so erläutert Plan International Deutschland. Die Bundesregierung hat sich über die Nachhaltigkeitsziele verpflichtet, bis 2030 alles zu tun, damit Mädchen und Jungen weltweit gleichberechtigte, kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung erhalten. Will sie dieses Ziel erreichen, müsste sie nach Angaben der Hilfsorganisation zehn Prozent ihrer Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit für den Bereich Grundbildung ausgeben. Problematisch ist dem Bericht zufolge auch, dass nur ein Viertel der Projekte mit Fokus auf Mädchen in den ärmsten Ländern durchgeführt werden. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara seienProgramme, die speziell Mädchen fördern, sogar mehr als halbiert worden. Die Bundesregierung komme ihren eigenen Verpflichtungen nicht nach, so die Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland, Maike Röttger, die fordert: „Sie muss einen Plan vorlegen, wie sie die Finanzierung von Grundbildung in Entwicklungsländern signifikant erhöhen will.“ Der vollständige Mädchenbericht 2016 können heruntergeladen werden unter: www.plan.de/presse/pressematerial-zum-welt-maedchentag.html

Quelle:  Presseinformation von Plan International Deutschland am 6. Oktober 2016