Neuer Pflegebegriff allein löst die Probleme nicht

04.07.2013 | Altenhilfe | Nachrichten

bpa-Präsident Meurer: Nun ist die Politik gefordert, konkrete Beträge für die künftigen Leistungen zu benennen

„Alleine ein neuer Pflegebegriff löst die Probleme der pflegebedürftigen Men-schen genauso wenig wie ein neues Begutachtungsverfahren. Nun ist die Poli-tik gefordert, konkrete Beträge für die künftigen Leistungen zu benennen. Erst dann wird für pflegebedürftige Menschen und auch für die Pflegeeinrichtungen deutlich, ob und was genau sich ändert bei dem Wechsel von jetzt drei Pflege-stufen auf künftig fünf Pflegegrade", so der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, zur Übergabe des Expertenberichts an Bundesgesundheitsminister Bahr. Der bpa erwartet spürbare Verbesserungen für die pflegebedürftigen Men-schen. Keineswegs dürfen die künftigen Leistungen hinter die heutigen zurück-fallen. Sehr genau wird der bpa deshalb darauf achten, dass dies insbesonde-re für die demenzkranken Menschen gilt, denen in den letzten Jahren bereits besondere Leistungen zur Verfügung gestellt wurden. Ein neuer Pflegebegriff muss einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Situation vor Ort liefern. Dies gilt nicht nur für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen, sondern auch für die Beschäftigten in der Pflege. Wenn die Sozialhilfeträger schon heute auf eine unveränderte Personalausstattung in den Pflegeheimen hinweisen, laufen wir sehenden Auges mit maximalem Auf-wand in ein Nullsummenspiel, brauchen aber zahlreiche neue Gutachter für die Einführung des neuen Begutachtungs-Assessments. „Wir brauchen deutlich mehr Zeit sowohl in den Pflegediensten als auch in den Pflegeheimen. Mehr Zeit erreichen wir nur, wenn mehr Pflegekräfte finanziert werden. Politik darf nicht zögern, dafür auch das notwendige Geld in die Hand zu nehmen. Die Pflegeversicherung wird ihre hohe Anerkennung nur dann be-halten, wenn sie auch künftig das Risiko einer nur durch Pflegebedürftigkeit verursachten Abhängigkeit von Sozialhilfe vermeiden hilft und die Betroffenen entsprechend unterstützt", so der Präsident des bpa Bernd Meurer.

Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 27.06.2013
www.bpa.de