Neues Qualitätssiegel für systemisch-familienorientiert arbeitende Praxiseinrichtungen
Neue Wege geht die DGSF – die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie – mit der Begutachtung und Empfehlung von Einrichtungen der Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Fachverband hat jetzt erstmals sein neues Qualitätssiegel „DGSF-empfohlene Einrichtung“ verliehen. Ausgezeichnet wurden Kliniken und Jugendhilfeeinrichtungen, die besonders umfangreich und qualitativ gut ein systemisch-familienorientiertes Betreuungs- und Behandlungskonzept verwirklichen. Die ersten vier Qualitätssiegel „DGSF-empfohlene Einrichtung“ wurden im Rahmen der wissenschaftlichen Jahrestagung der DGSF Ende September in Berlin überreicht. Ausgezeichnet wurden die Stiftung Kinder- und Jugendhilfe Hümmling in Sögel (Emsland), das SVS Kinderhaus Südstormarn in Glinde/Trittau (nahe Hamburg), die Tagesklinik Baumhaus der Helios Fachklinik Schleswig für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf (Emsland). Die Verleihung der ersten neuen Siegel – in Form einer Urkunde und einer Glastrophäe – erfolgte durch Michaela Herchenhan, familienpolitische Sprecherin der DGSF und ehemaliges Vorstandsmitglied, und den scheidenden Vorsitzenden Professor Jochen Schweitzer. Schon seit langem zertifiziert die DGSF die systemische Weiterbildung von psychosozialen Fachkräften in systemischen Weiterbildungsinstituten. Mit dem neuen Siegel will der Fachverband neben guter Weiterbildung nun auch gute systemtherapeutische und -beraterische Praxis in Organisationen auszeichnen. Das soll auch den unterschiedlichen „Kunden“ und Interessenten – Klienten, Angehörigen, Kooperationspartnern, Kostenträgern und Sponsoren, Stellenbewerbern – die Suche und Auswahl von entsprechenden, qualitätsgesicherten Institutionen erleichtern. Systemisch-familienorientiert arbeitende Praxiseinrichtungen können sich für diesen Empfehlungsprozess bewerben, wenn sie eine ausreichende Anzahl systemisch fort- und weitergebildeter Fachleitungen und Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter beschäftigen. In einem strukturierten „Besuchsprojekt“ diskutieren sie mit ähnlichen Einrichtungen anhand einer „Reflexionsliste systemische Prozessgestaltung“ ihre Arbeitsweise. Eine Selbstbeschreibung der Einrichtung und die Ergebnisse der gegenseitigen Einrichtungsbesuche werden auf den DGSF-Internetseiten veröffentlicht. Das Projekt wurde über mehrere Jahre vom DGSF-Vorstand, mit Beratung durch Jugendhilfeanbieter und kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken vorbereitet. Eine „Empfehlungsgruppe“ des Verbandes aus Fachgruppensprechern, Vorstand und der Mitinitiatorin des Projektes, Michaela Herchenhan, prüft die Anträge und steht den Einrichtungen beratend zur Seite. Zahlreiche Bewerbungen für die neue „DGSF-Empfehlung“ liegen bereits vor.Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie vom 08.10.2013