Nordrhein-Westfalen: Verdoppelung der Pflegebedürftigen bis 2050
Forschungsergebnisse im Auftrag des Landes sehen deutlichen Anstieg der Pflegebedürftigkeit / bpa hält weitere Pflegeheime für notwendig
Die neue Landesberichterstattung „Gesundheitsberufe 2013“ zeigt einen weiteren Anstieg der Pflegebedürftigkeit in den vergangenen Jahren. „Damit bestätigen selbst die Forschungen im Auftrag der Landesregierung einen ansteigenden Trend und geben unserer Einschätzung für die Zukunft recht“, sagt der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), Christof Beckmann. „Das Pflegeministerium sollte seinen eigenen Zahlen trauen und gemäß seiner Prognose den Mehrbedarf an stationärer Pflege anerkennen. Der Hilfebedarf pflegebedürftiger Menschen muss entscheidend sein; nicht die Ideologie.“ Das von der Landesregierung beauftragte Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (dip) sieht in seiner Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2013 einen Anstieg der pflegebedürftigen Menschen in Nordrhein-Westfalen in den letzten zehn Jahren um 15 Prozent und erwartet eine Verdoppelung der Betroffenenzahl bis zum Jahr 2050. Die Pläne der Landesregierung, diesen Anstieg allein durch ambulante Angebote aufzufangen, halten zahlreiche Fachleute für unrealistisch. Auch der bpa hatte vor wenigen Tagen bei einer Anhörung im Landtag erneut auf zusätzlichen Bedarf an stationären Pflegeplätzen hingewiesen, um für alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger eine angemessene Pflegesituation gewährleisten zu können. „Ein Ausbau der ambulanten Strukturen ist gut und wichtig, löst aber allein die Probleme der Zukunft nicht“, betont Beckmann: „Vielmehr brauchen wir in NRW zukünftig ebenso einen angemessenen Zuwachs an Plätzen der professionellen Langzeitpflege.“ Alle Beteiligten müssten nun gemeinsam die drei Säulen der pflegerischen Versorgung – Pflege durch Angehörige, ambulante Dienste und Pflegeheime – ausbauen und weiterentwickeln, um den demografischen Herausforderungen angemessen begegnen zu können.Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 09.09.2014