NRW hat die meisten Arbeitsplätze in Inklusionsunternehmen
Über 3.300 Menschen mit Behinderung arbeiten in Nordrhein-Westfalen (NRW) in 275 Inklusionsunternehmen. Das teilte Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL, Matthias Münning, vor Weihnachten im LWL-Landschaftsausschuss in Münster mit. Das bevölkerungsreichste Bundesland NRW liegt vor Bayern (knapp 1.800 Menschen mit Behinderung in 84 Inklusionsunternehmen) und Baden-Württemberg (1.500/80) - zwei Bundesländern, die ihm auch in der Anzahl der Bevölkerung folgen.
„Menschen mit Schwerbehinderungen haben es nach wie vor schwer, einen Arbeitsplatz zu finden", sagte Münning. „Ganz besonders schwierig ist es, wenn sie besondere Vermittlungshemmnisse wie schwere psychische Erkrankungen oder geistige Behinderungen haben."
Deshalb sei bereits 1981 in den Kliniken der beiden Landschaftsverbände die Idee entstanden, Arbeitsplätze für diesen Personenkreis in eigenen Firmen zu schaffen.
Das Sozialgesetzbuch IX habe im Jahr 2001 die rechtlichen Voraussetzungen dafür abgesichert. Neben den Arbeitsplätzen in Inklusionsunternehmen sind weitere 4.200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in anderen NRW-Unternehmen entstanden.
Seit 2009 unterstütze das LWL-Integrationsamt zusätzlich besonders Menschen mit Behinderung, die aus einer Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln wollen.
Mittlerweile haben die Landschaftsverbände nach LWL-Angaben 1.281 Übergänge aus einer Werkstatt in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis ermöglicht. Davon waren 959 Männer und 322 Frauen. „Das liegt daran, dass mehr Männer als Frauen schwer behindert sind", erklärte Münning.
Mehr als die Hälfte der hier beschäftigten Menschen (54 Prozent) haben eine geistige Behinderung, 35,8 Prozent sind seelisch behindert, so Münning. Als besonders positiv hob er hervor, dass zehn Prozent der neu entstandenen Arbeitsverhältnisse Ausbildungsplätze waren.