Junge Person hält Smartphone und verdeckt Gesicht
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Online-Suizidpräventionsberatung für Jugendliche immer stärker gefragt

Rechtzeitig Reden – das ist gerade jetzt nach Corona umso wichtiger. Das zeigt aktuell die hohe Nachfrage an das Beratungsangebot der [U25]-Online-Suizidprävention. Im zweiten Lockdown haben junge Menschen 25 Prozent mehr Nachrichten über das Portal ausgetauscht als im Vergleichszeitraum in den Vorjahren.

Die Motive der Hilfesuchenden sind verschieden: von psychischen Erkrankungen, über Zukunftsangst, Mobbing, bis hin zu Schul- und Beziehungsschwierigkeiten. „Das Thema Suizid muss aus der Tabuzone. Die Hemmschwelle für junge Menschen mit suizidalen Gedanken ist hoch, eine Beratungsstelle in ihrer Region aufzusuchen. Deshalb ist die Online-Beratung für junge Ratsuchende eine große Chance, sich anonym, online und kostenlos Hilfe zu holen“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 10. September.

30.000 Nachrichten bei [U25]

Aktuell kümmern sich bei der Online-Beratung [U25]–Suizidprävention rund 290 ehrenamtliche Peer-Berater*innen an zehn Standorten in Deutschland um die Anfragen. 1500 Menschen suchten im Jahr 2020 Rat und in 2021 (bis Ende Juni) 650 Menschen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr (2020) rund 30.000 Mails zwischen Ratsuchenden und Peerberater*innen ausgetauscht.

Reden und Aufklären

Das Besondere an der Online-Suizidberatung ist, dass die Peer-Berater*innen selbst junge Erwachsene bis 25 Jahre sind und ehrenamtlich arbeiten. Sie begleiten die hilfesuchenden Gleichaltrigen durch ihre Krise. Neben der Onlineberatung und der Präventionsarbeit hat sich das Angebot der [U25]–Suizidprävention zur Aufgabe gemacht, in der Öffentlichkeit präsent zu sein, um in der Gesellschaft über das Thema Suizid aufzuklären.

Raus aus der Tabuzone

Jährlich sterben in Deutschland über 500 junge Menschen durch Suizid. In der Altersgruppe von 10 bis 25 Jahren ist das die zweithäufigste Todesursache, direkt nach Verkehrsunfällen. Gleichzeitig ist Suizid nach wie vor ein hoch tabuisiertes Thema in unserer Gesellschaft. „In den Beratungen habe ich oft das Gefühl, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einfach mal jemanden brauchen, der ihnen zuhört und sich Zeit für sie nimmt. Gerade während der Pandemie – mit Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen - ist es umso wichtiger gewesen, im Austausch zu bleiben und ihnen das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein. Wir bekommen als Peers so viel Dankbarkeit zurück. Da macht es umso mehr Spaß, sich an einem so coolen Projekt zu beteiligen“, so die ehrenamtliche Peer-Beraterin Simone, die sich bei [U25]-Berlin engagiert.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverband e.V. vom 06.09.2021