Personal wird knapp im Sozialen Bereich
Arbeitsorganisation spielt eine wichtige Rolle bei der Stellenauswahl. Bewerber legen Wert auf kooperativen Arbeitsstil.
Soziale Einrichtungen müssen inzwischen große Anstrengungen unternehmen, um Personal zu gewinnen. Von 2020 an dürften vor allem Kliniken sowie Sozialeinrichtungen bei der Suche nach Mitarbeitern vor Problemen stehen, so die Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Für Absolventen der Fachrichtungen Sozialarbeit und Sozialpädagogik sind das gute Nachrichten. Rund 240.000 Erwerbstätige im Sozialbereich gab es im Jahr 2012, sagt eine Auswertung des ISA (Informationssystem Studienwahl und Arbeitsmarkt) an der Universität Duisburg. Von ihnen sind mehr als die Hälfte älter als 50 Jahre. Gleichzeitig ist die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtung Soziale Arbeit seit Mitte der 90er Jahre relativ konstant geblieben. Auch die Erwerbslosenquote hält sich im Sozialwesen auf einem niedrigen Niveau und liegt mit 2,6 Prozent unter dem Durchschnittsquote von 3,6 Prozent aller deutschen Hochschulabschlüsse. Gründe genug für Arbeitgeber des Sozialen Bereichs, sich ausgiebig Gedanken darüber zu machen, wie sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und wie sie diese halten können. Um herauszufinden, wie sich künftige Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihren Arbeitsplatz wünschen, stellte Professor Ulrich Deller von der Katholischen Hochschule NRW Aachen gemeinsam mit Führungskräften aus Wohlfahrtsverbänden Punkte zusammen, die den Bewerberinnen und Bewerbern bei ihrer Arbeitsplatzauswahl wichtig sind. Anschließend wurden Absolventinnen und Absolventen aller vier Hochschulstandorte der KatHO in Nordrhein-Westfalen befragt zu den Aspekten Honorierung, berufliche Entwicklung, Arbeitsplatzgestaltung und individuelles Engagement. Die Ergebnisse der Untersuchung fließen in die Lehrveranstaltungen der KatHO ein, wenn es um die Führungsaufgabe geht, Personal zu gewinnen und zu halten. „Arbeitgeber im Sozialen Bereich sind gut beraten, von Beginn an in die Personalentwicklung zu investieren“, sagt Prof. Deller zur Auswertung der Antworten. Denn noch wichtiger als Geld sind den künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialwesen eine kooperative Arbeitsatmosphäre, eine erfüllende Arbeit, Fortbildungsmöglichkeiten und langfristige Anstellung. „Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter haben täglich eine herausfordernde Arbeit mit Menschen zu leisten. Die können sie nur erfüllen, wenn in ihrer Arbeitsorganisation Kooperation und Teamarbeit herrschen. Die oft auslaugende und komplizierte Beziehungsarbeit im Außenfeld muss von einem kooperativen Arbeitsstil im Binnenverhältnis gestützt werden“, mahnt Prof. Deller. „Wer innerhalb der Organisation bei vielen Prozessen unnötig viel Energie lassen muss, hat davon zu wenig übrig für die Arbeit mit den Klienten.“ Kooperationsmanagement: Berufsbegleitendes Studium an der Katholischen Hochschule NRW Aachen Leitungskräfte in Einrichtungen des Sozialwesens müssen Kooperation managen können. Die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation als auch mit anderen Institutionen im Netzwerk muss reibungslos ineinandergreifen. Aber wie managt man das? Ab September 2015 bietet die Katholische Hochschule NRW Aachen den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Kooperationsmanagement – Leitung in multiprofessionellen Sozial- und Gesundheitsdiensten M.A.“ an. Mehr zum Studiengang finden Sie hier www.kooperationsmanagement-aachen.deQuelle: Pressemitteilung der Katholischen Hochschule NRW Aachen vom 14.04.2015