Pflege: Verstehen will gelernt sein
bpa: Gute Konzepte zur Gewinnung von Pflegefachkräften in Deutschland sollten gefördert werden
Das „ESF-BAMF-Programm“ wird auch in diesem Jahr fortgesetzt – und sogar finanziell aufgestockt. Hinter dem sperrigen Namen verbergen sich Kurse, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales anbietet und die vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert werden. Die Maßnahme verbindet Deutschunterricht mit beruflicher Qualifizierung und dem Angebot, einen Beruf durch ein Praktikum kennenzulernen. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), begrüßt die Sicherstellung der Finanzierung: „Durch das Programm gewinnen Bezieher der Grundsicherung mit Migrationshintergrund an sprachlicher, beruflicher und Alltagskompetenz. Wir freuen uns über jeden Menschen, der sich nach einem entsprechenden Praktikum für eine Tätigkeit im Bereich der Pflege entscheidet und im Folgenden weiterqualifiziert und -entwickelt“, so Meurer, der darauf hinweist, dass „alle Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen, um den drohenden Pflegenotstand abzubremsen“. Das Programm, das nun bis Ende 2014 weitergeführt wird, wäre eigentlich bereits im Dezember 2013 ausgelaufen. Ursprünglich standen dafür 230 Millionen Euro zur Verfügung. Es wurde bereits zweimal aufgestockt: einmal um 47 Millionen Euro und dann nochmals um 34 Millionen Euro. Ganz anders verhält es sich mit dem Programm MobiPro-EU, mit dem die berufliche Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa unterstützt wurde. Bis Ende März 2014 hatten bereits fast 9.000 junge Menschen aus der Europäischen Union eine Förderung aus dem Sonderprogramm beantragt. Da die vorgesehenen Mittel nun bereits ausgeschöpft sind, werden seit dem 8. April 2014 keine Anträge mehr angenommen. „Erst wird ein gutes Konzept aus der Taufe gehoben, und wenn es dann auf Interesse stößt und von Erfolg gekrönt wird, wundern sich alle und haben nichts Besseres zu tun, als es auf Eis zu legen“, kritisiert Meurer. Der bpa-Präsident fordert, dass umgehend weitere Mittel für das Programm zur Verfügung gestellt werden.Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 08.05.2014