Pflegende Angehörige: Deutscher Frauenrat fordert finanzielle Absicherung
Pflegende Angehörige - ganz überwiegend Frauen - verzichten oft auf erhebliche Teile ihres Einkommens. Doch trotz ihres Einsatzes für andere hat dies spätestens im Alter weitreichende negative Folgen. Der Deutsche Frauenrat setzt sich daher für eine Entgeltersatzleistung ein, die einen Teil der Einkommensverluste auffängt.
Knapp drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt, in aller Regel von pflegenden Angehörigen. Angesichts des grassierenden Fachkräftemangels in der Pflege mag man sich gar nicht vorstellen, wie unsere Gesellschaft ohne all diese engagierten Menschen dastünde. Doch anstatt echter (auch finanzieller) Anerkennung erwartet pflegende Angehörige finanzielle Ungewissheit. Zum einen ist in der Regel ist nicht abzusehen, wie lange sie sich Pflegezeiten für ihre Angehörigen einräumen müssen und zum anderen können sie aufgrund der Verdienstausfälle kaum Rücklagen für ihre eigene Altersvorsorge bilden.
Gegen diese massive Ungerechtigkeit richtet sich anlässlich des heutigen "Aktionstags Pflegende Angehörige" ein Aufruf des Deutschen Frauenrats. In diesem fordert er eine Entgeltersatzleistung für alle Menschen, die sich Zeit für die Pflege ihrer Angehörigen nehmen. Dies würde den Pflegenden den Druck nehmen, möglichst schnell wieder in den Job zurückzukehren und darüber hinaus auch mehr Männer dazu ermutigen, sich für die Pflege ihrer Angehörigen einzusetzen.
Der Deutsche Frauenrat begrüßt vor diesem Hintergrund die Handlungsempfehlungen an Bundesfamilienministerin Giffey, die der Unabhängige Beirat für die Vereinbarkeit und Pflege kürzlich veröffentlicht hat. Auch hierin findet sich die Forderung nach einer finanziellen Absicherung der pflegenden Angehörigen wieder.