Projekteatlas zu „Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern" ist ans Netz gegangen
Finanzielle Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland ermöglicht ein gutes Informationssystem für Familien in besonderen Belastungssituationen.
Der Dachverband Gemeindepsychiatrie hat im Februar unter www.psychiatrie.de/dachverband/kinder einen interaktiven Projekteatlas zu „Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern" veröffentlicht. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat die Erstellung finanziell gefördert und stellt so auch für das Rheinland ein gutes Informationssystem zur Verfügung. Da die Zahl psychischer Erkrankungen stetig ansteigt, besteht dringender Bedarf an leicht zugänglichen und niedrigschwelligen Hilfen – insbesondere für Familien mit Kindern, in denen ein Elternteil erkrankt ist. Der Projekteatlas wird ständig weiterentwickelt, sodass Familien in besonderen Belastungssituationen schnell und unbürokratisch Hilfen vor Ort finden können. Bislang wurden über 300 Angebote in Deutschland mit Arbeitsschwerpunkten und Kontaktdaten aufgenommen. Der Atlas stützt sich auf umfangreiche Recherchen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projektes und stellt den aktuellen Kenntnisstand bundesweiter Hilfen vor. Er zeigt bundeslandbezogen ein breites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder psychisch erkrankter Eltern auf, auch wenn die Anzahl der Angebote und die regionale Verteilung noch sehr unterschiedlich sind. In Nordrhein-Westfalen sind die Hilfen schon recht umfangreich entwickelt. Sie zeichnen sich durch eine enge Kooperation von Jugendhilfe, ambulanter und stationärer Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie aus. Bislang waren sie jedoch meist nicht gut auffindbar. Dies ändert der Projekteatlas, der über eine Deutschlandkarte und regionale Suchfunktionen ein schnelles Auffinden von Ansprechpersonen, Unterstützungssystemen und regionalen Hilfenetzwerken ermöglicht. Der LVR fördert seit 2010 in neun Modellregionen „Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern". Hierbei stehen für jede Modellregion 35.000 Euro jährlich zur Verfügung. Das Projekt hat sich unter dem Namen „KipE Rheinland" etabliert. Die Förderung zielt auf die Koordination und Vernetzung von Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern in der jeweiligen Versorgungsregion, den Ausbau und die Weiterentwicklung konkreter Angebote zur Betreuung, Beratung und Versorgung betroffener Kinder sowie die Sicherstellung der Regelfinanzierung ab. Im Rahmen von „KipE Rheinland" werden aktuell die Städte Bonn, Duisburg, Köln, Mönchengladbach und Solingen sowie die Kreise Euskirchen, Mettmann, Viersen und der Rhein-Sieg-Kreis gefördert. Eine Dokumentation der Fachtagung „Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern in neun Modellregionen – Präventive und vernetzte Hilfen für betroffene Kinder und deren Eltern" kann beim LVR bestellt oder heruntergeladen werden unter www.lvr.de > Service > Publikationen. Der Dachverband Gemeindepsychiatrie setzt sich seit einigen Jahren im Rahmen seines Netzwerkprojektes „Kleine Held(inn)en in Not – Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder psychisch erkrankter Eltern" für einen Aufbau von lebensweltbezogenen Hilfen für psychisch erkrankte Eltern und ihre Kinder ein. Im Rheinland und bundesweit entstanden in den letzten Jahren – auch durch die Träger der Gemeindepsychiatrie, die sich im Dachverband Gemeindepsychiatrie organisieren – viele Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Kinder und deren Eltern.Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) vom 21.03.2013
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