„Promotion mit Behinderung“: iXNet-Get-Together-Veranstaltungen
Immer mehr Akademiker*innen mit Behinderung/chronischer Erkrankung überlegen, eine Promotion zu beginnen. Aber der Mangel an akademischen Vorbildern bei Doktorand*innen mit Beeinträchtigung führt oft zu einer Verunsicherung: „Habe ich überhaupt das nötige Know-how?“, und „(wie) bin ich mit meiner Behinderung den Promotionsanforderungen gewachsen?
Das iXNet-Projekt, eine digitale Beratungs- und Vernetzungsplattform, widmet sich der Zielgruppe von Akademiker*innen mit Behinderungen und unterstützt deren berufliches Fortkommen. Nun hat es auch für Promotionsinteressierte und -erfahrene sowie beratende Expert*innen zwei digitale „Get-Together“-Veranstaltungen im Oktober und November 2021 durchgeführt. Sie boten einen Ort der Begegnung, des Austauschs sowie der nachhaltigen Vernetzung zwischen Promovierenden, Unterstützer*innen, Professor*innen, Stiftungen und anderen Hochschulakteur*innen, die in ein moderiertes vertiefendes Gespräch miteinander eintraten. Bei der ersten Veranstaltung am 28.10. ging es zunächst um die Entscheidungsfindung zur Promotion, am 9.11. dann um die Umsetzung einer Promotion mit Behinderung/chronischer Erkrankung. Das Veranstaltungsformat eines interaktiven, dynamischen digitalen „GetTogether“ wurde vom iXNet-Team konzipiert und kontinuierlich zu unterschiedlichen Themen weiterentwickelt.
Das große Interesse und die insgesamt 80 Anmeldungen für beide Veranstaltungen bestärken die Initiator*innen, mit solchen Vernetzungsmöglichkeiten auf dem richtigen Weg zu sein. Sie konnten einen regen, konstruktiven Austausch verzeichnen und dem tiefgreifenden Wunsch nach Vernetzung, die gerade im akademischen Bereich wichtig ist, entgegenkommen. Es zeigte sich, dass solche zielgruppenspezifischen Unterstützungsstrukturen von und für Akademiker*innen mit Behinderung/chronischer Erkrankung gebraucht werden und verstetigt werden müssen. „Die Gestaltbarkeit von Arbeitsbedingungen, mögliche Finanzierungsmodelle, aber auch die Barrieren und Herausforderungen bei der Realisierung des eigenen Promotionsvorhabens waren den teilnehmenden Akteur*innen mit Behinderung oftmals unbekannt“, sagte die verantwortliche iXNet-Koordinatorin der beiden Get-Together, Dr. Viktoria Przytulla. Im Austausch untereinander können viele wichtige Fragen geklärt und Menschen auf ihrem Karriereweg gestärkt werden.
Weitere Informationen zum Get-Together „Promotion mit Behinderung“:
Dr. Nicole Viktoria Przytulla, Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
E-Mail: viktoria.przytulla@ifes.uni-erlangen.de
Quelle: Pressemitteilung der Uni Erlangen vom 11.11.2021