REITOX-Bericht 2015 erschienen

31.03.2016 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Jahresberichte zur Drogensituation in Deutschland und Europa künftig in einheitlicher Struktur

Der jährlich erscheinende "REITOX-Bericht" ist das Standardwerk zur Situation illegaler Drogen in Deutschland. Er liefert umfangreiches Zahlenmaterial über die Entwicklung des Drogenkonsums und zur Behandlung von Suchterkrankungen in Deutschland. Mit dem aktuellen Jahresbericht 2015, den die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) als REITOX-Knotenpunkt der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) zuliefert, wird erstmalig eine europaweit einheitliche Struktur eingeführt. Die EBDD verfolgt mit der Neustrukturierung der Berichterstattung das Ziel, ein europaweit besser vergleichbares Überblickswerk vorstellen zu können. Der REITOX-Bericht 2015 setzt diese Vorgaben um. Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, Leiter der DBDD: "In diesem Jahr legen wir den Bericht erstmalig in einer neuen, übersichtlicheren Struktur vor, in der die einzelnen Themen in abgeschlossenen Einzeltexten – so genannten 'Workbooks' – behandelt werden. Das ermöglicht eine deutlich effizientere Lektüre, insbesondere wenn nur Informationen zu einem bestimmten Bereich gesucht werden. Gleichzeitig erleichtert die neue Struktur auch den besseren Vergleich mit den Berichten aus anderen europäischen Staaten." Der REITOX-Bericht 2015 besteht aus folgenden Workbooks: "Drogenpolitik", "Rechtliche Rahmenbedingungen", "Drogen", "Prävention", "Behandlung", "Gesundheitliche Begleiterscheinungen und Schadensminimierung", "Gefängnis", "Drogenmärkte und Kriminalität" und "Research und Best Practice". In ihnen wird die aktuelle Situation in Deutschland dargestellt.
So zeigt das "Workbook Drogen", dass in Deutschland Cannabis nach wie vor sowohl unter Erwachsenen als auch unter Jugendlichen die mit großem Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge ist. So gab fast jeder vierte Erwachsene an, Cannabis wenigstens einmal im Leben konsumiert zu haben. Nennenswerte Prävalenzwerte für den Konsum illegaler Substanzen in der erwachsenen Bevölkerung erreichen darüber hinaus in absteigender Reihenfolge Kokain, Amphetamine und Ecstasy. Allerdings schwankt die Bedeutung einzelner Stimulanzien je nach Region und Szene sowie zwischen den Altersgruppen erheblich. Eine wachsende Bedeutung kommt dabei Amphetaminen zu. Dieser Trend steht in Übereinstimmung mit Beobachtungen und Entwicklungen in anderen Ländern Europas und International. Weiterhin spielt der Konsum von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) eine große Rolle. Besonders problematisch bleibt die Einschätzung gesundheitlicher Risiken angesichts der häufig unbekannten chemischen Zusammensetzung dieser Substanzen. Um die schädlichen Nebenwirkungen zu erforschen und Ihnen entgegentreten zu können, werden aktuell Forschungsprojekte in Deutschland und Europa durchgeführt. Erste Ergebnisse dieser Projekte werden im Bericht aufgeführt. Die Online-Veröffentlichung des REITOX-Berichts enthält eine Übersicht, die die neue Struktur erläutert und eine Kurzzusammenfassungen aller Workbooks gibt. Diese, den ausführlichen REITOX-Bericht 2015 sowie den aktuellen Bericht der EBDD finden Sie unter:
www.dbdd.de

Quelle: Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung vom 18.01.2016
www.drogenbeauftragte.de